30 Bäume gepflanzt: Neue Hoschtet auf dem Dentenberg

Auf dem Dentenberg bei Bauer Andreas Schertenleib ist letzte Woche eine Hoschtet eingeweiht worden. Mehr als 30 neue Bäume wurden gepflanzt, was einer Aufwertung von 10'000 Franken entspricht. BERN-OST war dabei und hat dem Bauer über die Schulter geschaut.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

«Super Wetter haben wir heute», begrüsst mich David Zumkehr, während es in Strömen regnet . Eine Mischung aus Platz- und Landregen, wie wir ihn in den letzten Tagen häufig erlebt haben. David Zumkehr von der Stiftung Brünnen hatte die Idee, eine neue Hoschtet ins Leben zu rufen. «Für die frisch gesetzten Bäume war das Wetter optimal», lacht Zumkehr.

 

Junge Eiche gepflanzt

Für die Natur ist es gut, wenn es viel regnet. Hauptsache, die frisch gepflanzten Bäume wachsen. Die Bäume wurden auf dem Dentenberg gepflanzt, das Land gehört der Stiftung Brünnen. Übers Land verstreut wurden vier Eichen und weitere Bäume gepflanzt. Noch sind die Eichen jung und werden von einem Schwir gehalten, später werden sie Schatten spenden und noch in 200 Jahren auf dem Dentenberg stehen. Neben Eichen und einer Zitterpappel wurden auch Speierlinge gepflanzt. Eine seltene Baumart, die nur langsam wächst und Pflege benötigt.

 

Ein Ort für Hochstämmer

Um die Pflege sowie um die Pflanzung hat sich Bauer Andreas Schertenleib gekümmert. Er hat letztes Jahr mit seiner Frau den Hof auf dem Dentenberg von seinen Eltern übernommen. Damals wurde entschieden, die bestehende Hoschtet auszubauen. «Eine Hoschtet ist der passende Ort für Hochstämmer», sagt Bauer Schertenleib. «Die Hoschtet ist auch praktisch für Kleintiere wie Kälber, dort können sie in der Nähe des Hofs weiden.»

 

Bunte Mischung

«Bei den neu gepflanzten Bäumen haben wir auf eine gute Durchmischung geachtet», so Schertenleib. Es wurden verschiedene Sorten Apfelbäume gepflanzt, sowohl neuere als auch ältere Sorten. Dazu noch Birnenbäume, Kirsch-, Zwetschgen- und Pflaumenbäume. «Einen Teil der Früchte kann gegessen werden, den Rest verwenden wir für Most», sagt Schertenleib.

 

Zu den Kosten

34 Bäume wurden gesetzt, die gesamte Bepflanzung hat einen Wert von rund 10'000 Franken. Ein Baum kostet im Einkauf zwischen 80 und 250 Franken, weiter müssen Mäuseschutzgitter, Schwir, Knabberschutz sowie Umzäunung gekauft und installiert werden. Dazu kommt die Arbeit des Bauern, viele Löcher mussten zwischen Februar und Mai gegraben, Erde musste organisiert und Steine weggeräumt werden. Finanziert wurde dies durch die Stiftung Brünnen und einen Anteil des Fonds Landschaft Schweiz. Der Fonds setzt sich für die Erhaltung naturnaher Kulturlandschaften ein.

 

Die neu gepflanzten Bäume verschönern nicht nur die Landschaft, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Auch gegen Ende der Begehung liess der Regen nicht nach. Für die Bäume ist dies ideal: Es grünt, sie werden langsam wachsen, um noch lange Schatten zu spenden und die Landschaft zu bereichern.

 

[i] Andreas und Manuela Schertenleib haben drei Kinder. Sie führen mit Unterstützung der Eltern ihren Hof mit 28 Hektaren Nutzfläche. Sie halten 45 Milchkühe, betreiben Ackerbau mit Weizen, Gerste und Raps. Adresse: Neuhaus 71, Worb.

 

[i] Der Stiftung Brünnen gehört das Land auf dem sich der Bauernhof sowie die Wohnschule Dentenberg befinden.

 

[i] Eine Hoschtet ist eine Weide mit Obstbäumen. Das Wort geht auf den Ausdruck «Hofstatt» zurück, auf die Stelle, wo ein Hof steht. «Hofstatt» verschliff sich im Lauf der Zeit zu «Hoschtet». (Quelle: Idiotikon)

 

[i] Ein Schwir ist ein berndeutscher Ausdruck für Zaunpfahl, Pflock, um etwas zu befestigen. (Quelle: berndeutsch.ch)


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Erstellt: 04.06.2024
Geändert: 04.06.2024
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