Nach Lampedusa – Wandererfantasien
«Nach Lampedusa – Wandererfantasien» ist ein romantisch-dokumentarischer Musiktheaterabend, in dem die Grenzen zwischen Vertrautem und Fremden durchlässig werden.
Eine Schauspielerin, ein Sänger und ein Pianist arbeiten sich durch Akten, Interviews und Anklageschriften aus laufenden Asylverfahren. Sie suchen nichts weniger als die Menschen hinter den Papierstapeln. Durch den Filter des romantischen Kunstliedes, in dem die Themen «Wandern» und «Sehnsucht» zelebriert werden, erproben sie einen differenzierten Blick auf zeitgenössische Geschichten des Auswanderns, spielen Perspektiven jenseits von Klischees und politischer Vereinnahmung durch. Mit Musik von Franz Schubert und einem musikalischen Zugriff auf Sprache werden die Aktennotizen zum Leben erweckt. Gleichzeitig trennt die romantische Musik als bürgerlich-mitteleuropäisches Kulturgut die drei Akteure vom Schicksal der Asylsuchenden. Sie ist ein Übersetzungsversuch in einen Erfahrungs- und Imaginationshorizont, der uns geläufig ist. Sie kann gar zum Rückzugsort, zu einem Schutzraum der Stilisierung werden.
Ist das Publikum bereit, die Konsequenzen aus dieser Annäherung zu ziehen?
Eine Koproduktion von Matterhorn-Produktionen und Verein 3art3
Konzept/Text/Regie/Spiel: Ursina Greuel
Konzept/Gesang: Daniel Hellmann
Klavier: Samuel Fried
Musik: Franz Schubert
Licht: Jens Seiler
Produktionsleitung: Daniela Lehmann
Reservation unter tickets@matterhorn.li / Abendkasse ab 19:00 Uhr
Erstellt:
27.04.2015
Geändert: 27.04.2015
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