Münsingen/Bern - Die Suche nach einer Rettung der Jobs geht weiter

Die Berner Sportartikelgruppe Universal-Sport ist am Ende. Von acht Filialen schliessen fünf. Darunter sind diejenigen in der Stadt Bern und in Münsingen. Universal-Sport sucht weiterhin nach Sporthändlern, die die Geschäfte übernehmen.

Rahel Guggisberg, Berner Zeitung

Lange haben die Universal-Sport-Mitarbeiter gebangt. Doch seit Donnerstag haben sie Gewissheit: Fünf der acht Filialen schliessen. Sie sind noch bis Ende Oktober geöffnet. Am Montag beginnt der Ausverkauf. «Der Sportartikelhändler Universal-Sport wird in Bern die Liquidation anmelden», sagt Verwaltungsratspräsident Peter Burch. In der Filiale an der Zeughausgasse in der Stadt Bern verlieren 12 Mitarbeiter ihren Job. Im Geschäft beim Bahnhof in Münsingen sind es 14. «Die Löhne aller Mitarbeitenden sind gesichert», sagt Burch. Alle 12 Lehrlinge könnten voraussichtlich die Ausbildung bei einem anderen Sporthändler beenden.


Grössere Verkaufsfläche

«Die Mitarbeiter in der Stadtberner Filiale reagierten geschockt auf den Konkurs», so Burch. Sie wussten zwar, dass ihnen auf Ende Jahr gekündigt wird. Denn für die Filiale an der Zeughausgasse hatte die Geschäftsleitung grosse Pläne: In der Liegenschaft, die der Credit Suisse gehört, sollte das grösste Sportgeschäft der Stadt entstehen. Der Umbau hätte von Januar bis September 2014 gedauert. «Die Mitarbeiter wären nach dem Umbau wieder angestellt worden», sagt Burch. Ob der Umbau der Universal-Sport-Filiale tatsächlich stattfindet oder nicht, ist laut Burch ungewiss. Geplant war, die Ladenfläche von 800 auf 1300 Quadratmeter zu erweitern. Diese grosse Ladenfläche macht den Standort laut Burch für diverse Detailhändler interessant. Erweitert werden kann das Geschäft durch die Quadratmeter des Kleidergeschäfts «Le Mouton à Cinq Pattes» sowie das Shirthouse. Peter Burch bleibt trotz allem optimistisch: «Wir suchen nach wie vor nach Sportartikelhändlern, die die Geschäfte weiterführen wollen. So könnten wir alle Jobs doch noch erhalten.»

Ein Interessent ist Intersport

Intersport Schweiz teilte gestern zwar mit, ein Kunde könne nicht bezahlen, was zu einem Abschreiber führe. Der Kunde ist wohl Universal-Sport. Dennoch ist die Firma weiterhin an der Übernahme von Universal-Sport-Filialen interessiert, wie gut unterrichtete Quellen sagen. Offenbar war das bisherige Kaufangebot jedoch so tief, dass die Spitze von Universal-Sport nicht darauf einstieg. Die Verhandlungen laufen weiter.

Neben den Filialen im Kanton Bern werden auch Geschäfte in Zürich, im liechtensteinischen Triesen und in Chur geschlossen. Schweizweit verlieren rund 50 Angestellte den Job. Laut Burch sind die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat bestrebt, für alle einen neuen Job zu finden. «Wir stehen in Kontakt mit anderen Sportartikelhändlern.» Als Sportgeschäfte überleben können die drei Filialen in Lyss, Zuchwil und Solothurn. Sie behalten die Mitarbeiter.

Besitzer der Universal-Sport ist die gleichnamige Berner Genossenschaft. Rund 200 Vereine sind Genossenschafter. Der Jahresumsatz beträgt 25 Millionen Franken.

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Erstellt: 31.08.2013
Geändert: 31.08.2013
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