Nein zu W4: Münsingen will nicht höher

In Münsingen hat die Mehrheit der Abstimmenden Nein gesagt zur Einrichtung einer Zone W4 am Jungfrauweg .

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Bei einer Stimmbeteiligung von 56,6 Prozent sagten am Sonntag 2195 Personen Ja und 2722 Personen (55,4%) Nein zur Umzonung der Parzelle 103 am Jungfrauweg in Münsingen.

 

Damit kann die Grundeigentümerin, die Pensionskasse der Berner Kraftwerke BKW, ihre Pläne nicht verwirklichen, die bestehenden beiden Mehrfamilienhäuser um eines auf fünf Geschosse aufzustocken.

 

Die Abstimmung über die Umzonung ging laut über die Bühne. Nicht nur in den Kommentarspalten von BERN-OST wurde hitzig über die neu erlaubten fünf Wohngeschosse (inklusive Parterre) diskutiert. Auch innerhalb der Münsinger Parteien war man sich nicht einig, weshalb nur die FDP (Ja) und die BDP (Nein) eine Abstimmungsempfehlung abgaben. Das Gemeindeparlament hatte der Vorlage mit 14 Ja zu 12 Nein zugestimmt.

 

"Argumente der Gegner wirkten"

"Ich hatte mit einem knappen Resultat gerechnet", sagt der zuständige Gemeinderat Andreas Kägi. "Ich habe gespürt, dass die Argumente der Gegner gewirkt haben."

 

Was das Nein der Stimmbevölkerung genau bedeute, müsse man nun analysieren. Kägi verweist auf die Workshops zur Ortsplanung, wo die Mehrheit für innere Verdichtung gewesen sei. "Ich verstehe das Nein teilweise so, dass die Leute das Thema nicht jetzt, sondern im Zusammenhang mit der Ortsplanung behandeln wollen."

 

Der Gemeinderat habe aber auch begriffen, dass die Mehrheit in Münsingen einem weiteren Wachstum des Dorfs kritisch gegenüberstehe. "Ich verstehe das. Münsingen ist in den letzten Jahren stark gewachsen."

 

"Klare Botschaft"

Gegen die Umzonung  mobilisiert, und die Urnenabstimmung mit einem Referendum überhaupt erst erzwungen, hatte das Komitee "Nicht höher" um Nick Raduner und Fritz Bähler.

 

Nick Radunerist ist erleichtert über das Resultat. "Es ist eine Riesenfreude", sagt er zu BERN-OST. Für ihn ist das Nein zur Umzonung eine klare Botschaft. "Die Leute wollen nicht weiter unbeschränktes Wachstum in Münsingen."

 

Er lese das Resultat aber auch als Zeichen einer allgemeinen Unzufriedenheit mit den Gemeindebehörden und ihrem Vorgehen. "Ich hoffe, dass die Resultate aus den Workshops jetzt auch aus der Sicht der Wachstumsgegner analysiert werden.“

 


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Erstellt: 25.11.2018
Geändert: 26.11.2018
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