Münsingen - UPD setzen Sparauftrag vorerst "wohl ohne Entlassungen" um
Bei den Universitären Psychiatrischen Diensten soll heuer niemand die Stelle verlieren.
Bei der zweitgrössten Psychiatrieklinik des Kantons in Münsingen werden 20 Mitarbeitende ihre Stelle verlieren, weil auf Ende Juni eine Station für psychiatrische Langzeitpatienten geschlossen wird. Vergangene Woche teilte die Klinik mit, dass in diesem Jahr rund 5 Millionen eingespart werden müssten («Der Bund» berichtete). In etwa gleich hoch falle der Sparbetrag in diesem Jahr für die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern aus, sagt auf Anfrage deren Mediensprecher Mike Sutter. Aber laut Sutter werden die UPD 2014 «wohl ohne Entlassungen über die Runden kommen.»
Die Folgejahre seien allerdings unsicher, sagt Sutter. Entwarnung geben, dass auch danach niemand die Stelle verliere, kann Sutter nicht. Er betont aber, dass die UPD Stellen wenn nötig mit der natürlichen Fluktuation abbauen wolle. Derzeit arbeite die Geschäftsleitung daran, alle Angebote zu analysieren. Ab 2015 kommen auf die UPD noch einmal grössere Sparaufträge zu. Ausserdem seien weitere Sparprogramme nicht auszuschliessen. Dass Arbeitsplätze an den UPD verloren gehen, ist wegen des kantonalen Sparpakets aber eigentlich unvermeidlich. Denn das Parlament wollte einen Personalabbau. So beschlossen der Regierungsrat und der Grosse Rat im vergangenen November, dass in diesem Bereich in Münsingen, Bellelay und an den Standorten in Bern insgesamt 2,5 Millionen in diesem Jahr und ab 2015 5 Millionen jährlich eingespart werden müssen. Die zweite grosse Kürzung im Psychiatriebereich, jene bei Langzeitpatienten über 6,6 Millionen, trifft die UPD weit weniger hart als das Psychiatriezentrum Münsingen. Die UPD pflegen zwar auch solche chronisch psychisch Kranken, doch führt sie seit den 1990er-Jahren keine Station für Langzeitpatienten mehr. Der Druck auf das Personal werde mit der Umsetzung der Sparaufträge mit Sicherheit nicht abnehmen, sagt Sutter. Die UPD hatten in einem Positionspapier vor der Spardebatte bereits von gestiegenen Krankheitsabsenzen bei den Mitarbeitenden berichtet und vor einem Abbau der Betreuungsqualität gewarnt.