Münsingen - SkyWork übernimmt Aaretal Reisen
Zusammenschluss in der Berner Reisebranche: Die Fluggesellschaft SkyWork übernimmt den Münsinger Reiseveranstalter Aaretal Reisen und will damit ihre Position im Heimmarkt ausbauen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
SDA
Die 18 Mitarbeiter von Aaretal Reisen in Münsingen werden übernommen, wie die SkyWork Gruppe am Mittwoch vor den Medien auf dem Flughafen Bern-Belp mitteilte. Aaretal Reisen soll demnach eine eigenständige Marke bleiben und weiterhin vom bisherigen Eigentümer Beat Iseli geführt werden.
Von der "Hochzeit" sollen alle Beteiligten profitieren. "Die SkyWork Gruppe wird zu einem umfassenden Anbieter in den Bereichen Geschäfts- und Ferienreisen", betonte Sébastien Mérillat, Verwaltungsratspräsident der SkyWork Travel.
Von der "Hochzeit" sollen alle Beteiligten profitieren. "Die SkyWork Gruppe wird zu einem umfassenden Anbieter in den Bereichen Geschäfts- und Ferienreisen", betonte Sébastien Mérillat, Verwaltungsratspräsident der SkyWork Travel.
SkyWork und Aaretal Reisen waren jahrelang Partner, ehe letzten Sommer dunkle Wolken am Horizont aufzogen. Grund war eine Pannenserie bei SkyWork-Flugzeugen. Ein Viertel der Aaretal-Kunden konnten deshalb nicht wie versprochen von Bern fliegen, sondern mussten zuerst nach Basel oder
Zürich reisen.
Aaretal Reisen zog im Herbst verärgert die Konsequenzen, kündigte den Vertrag mit SkyWork und erklärte, man werde künftig mit Helvetic Airways arbeiten. Die Charterfluggesellschaft ist seit diesem Frühling in Bern-Belp tätig und macht SkyWork dort Konkurrenz.
Schlag für Konkurrenz
Die beiden Gesellschaften fliegen zurzeit "eine oder zwei Destinationen" parallel an, wie Daniel Borer, Verwaltungspräsident der SkyWork-Gruppe, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Wie Helvetic Airways auf den Schulterschluss reagieren wird, ist offen.
"Wir würden es bedauern, wenn Helvetic Airways nicht in Bern bleiben würde", beteuerte Borer. SkyWork schätze die Konkurrenz, sie belebe den Markt. Dass die Kunden von Aaretal Reisen aber künftig nach Möglichkeit SkyWork fliegen, liege auf der Hand.
Die Unstimmigkeiten des letzten Jahres seien inzwischen beigelegt worden, betonte Borer. SkyWork habe damals nur über zwei Flugzeuge verfügt. Entsprechend verheerend habe sich jeweils eine Panne bei einer Maschine ausgewirkt.
Nach dem Flottenausbau sehe dies anders aus. Heute verfüge die Airline über sechs Flugzeuge; vier seien fix im Einsatz, eines diene als operative Reserve und das sechste werde für den Winterfahrplan bereit gemacht.
"Alles Gewinner"
Auch der bisherige Eigentümer von Aaretal Reisen, Beat Iseli, sieht nach der Fusion nur Gewinner: "Es wächst zusammen, was unter den heutigen Prämissen logisch zusammenwachsen muss", erklärte er.
Iseli wird das Reisebüro künftig als operativer Geschäftsführer leiten. Gemeinsam mit Marko Lang, Geschäftsführer von SkyWork Travel, will er zudem das Reiseangebot "umfassend auf- und ausbauen".