Münsingen - Seinem scharfen Auge entgeht kein Vogel

Der Metallbauer Mario Böni fotografiert mit Leidenschaft. Am liebsten Tiere, vor allem Vögel. An der Photo Münsingen zeigt er seine schönsten Bilder.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Das Bild mit dem prächtigen Wiedehopf, der seine Auserwählte mit einer Raupe verwöhnt, ist ein Schnappschuss, wie er nur selten gelingt. Das verliebte Paar flog Mario Böni auf einer Fotoreise in Ungarn vor die Linse. «Er hat ihr immer wieder neue Leckerbissen gebracht», erzählt der 44-Jährige. Einen kurzen Blick auf Vögel zu erhaschen, ist einfach. Sie zu fotografieren, ist etwas anderes. «Es braucht viel Zeit und Geduld», sagt der Amateurfotograf, der von Beruf Metallbauer ist, sich diese Zeit nimmt und ein durch und durch geduldiger Mensch zu sein scheint. «Ich bin am liebsten allein mit der Kamera unterwegs. Da gelingen mir auch die besten Bilder, weil ich mich voll und ganz konzentriere», erklärt er.

Der Liebling, ein Eisvogel

Böni schaut unvermittelt durch das Wohnzimmerfenster in den Vorgarten des Hauses, in dem er mit seiner Familie wohnt. In den Baumkronen schwirren zahlreiche Vögel herum: Spatzen, Meisen und Grünfinken. Böni zeigt Fotografien eines hellrot-bunten Gimpels, den er in seinem Garten fotografiert hat, und eines schillernd-blauen Eisvogels, der an der Giesse lebt. «Das ist mein Liebling.»

Ein Herz für Eulen

Mario Böni liebt Eulenvögel. Besonders freut er sich über seine neuesten Bilder einer Sumpfohreule. Mit dem 800er-Objektiv hat er sie wie zum Greifen nah abgelichtet, auch im Flug. Der schwere Vogel bewegt sich überraschend elegant. «Auf diese Bilder habe ich jahrelang gewartet. Es braucht ein geschultes Auge, um Eulenvögel zu sehen», sagt er. Dieses Auge hat er sich im Lauf der Zeit erarbeitet. Seit über zwanzig Jahren fotografiert Mario Böni. Im Laufe der Zeit näherte er sich immer mehr der Vogelwelt an. In all der Zeit lernte Namen und Gefieder der Vögel kennen sowie ihr Verhalten und die artspezifischen Gewohnheiten.

Den Biber erwischt

Auf seinen ausgedehnten Streifzügen begegnet der Fotograf auch Säugetieren. Das Bild eines Bibers, der in der Aare bei Rubigen schwimmt, hat Seltenheitswert, sind diese Tiere doch nachtaktiv und äusserst scheu. Viel Ausdauer und Geduld war wohl auch nötig, bis das Bild eines trinkenden Eichhörnchens entstand. Mario Böni schaffte es sogar, das Tierchen mit seinem Spiegelbild zu fotografieren. Mario Böni ist Mitglied des Fotoclubs Münsingen, der die Photo Münsingen organisiert. Böni stellt dort erstmals aus. Seine Bilder sind in der Schlossallee zu sehen. In der freien Natur, das passt.

www.photomuensingen.ch

www.naturphotograf.ch


Auszeichnung
Photo Award 2013 Die Photo Münsingen wurde am Mittwochabend eröffnet. Bei dieser Gelegenheit gab Rudolf Mäusli, Präsident des organisierenden Fotoclubs Münsingen, die Rangierung der teilnehmenden 59 Fotoclubs bekannt. Eine Jury aus namhaften Fotografen hatte die Bilder der Clubs beurteilt, die im Schlossgut-Saal ihre Bilder ausstellen. Die Jury bestand aus Andreas Gemperle (Winterthur), Christoph Bürki (Bern) und Richard de Stoutz (Thun). Letzterer würdigte das Schaffen der Amateurfotografen und ihre Bilder, lobte deren hohe Qualität, kritisierte aber auch. Die Fotografien würden das vorgegebene Thema Streetlife nicht immer klar erfüllen, seien teilweise distanziert und man könnte meinen, «das Thema sei Fussgängerstreifen oder Stadttauben.» Auf dem 1. Rang ist der Fotoclub Nenzing aus Österreich. Er erhält den Photo Münsingen Award 2013 und 500 Franken von der Gemeinde. Die weiteren Ränge: 2. Fotoclub Blende 79 aus Zürich. 3. Photo Club Fribourg. 4. Fotoclub IBM Zürich. 5. Fotoamateure Teningen aus Deutschland. 6. Atelier 4art aus Bern.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 10.05.2013
Geändert: 10.05.2013
Klicks heute:
Klicks total: