Münsingen - SVP-Politiker lanciert Initiativen gegen Verkehrsberuhigung

Reto Gertsch, SVP-Mitglied der Münsinger Liegenschaftskommission, hat bei der Gemeindeverwaltung zwei Initiativen gegen die vom Parlament beschlossenen Verkehrsberuhigungsmassnahmen im Ortsteil West eingereicht. Er verspricht sich gute Chancen.

Res Reinhard, info@reinhards.ch
Das Münsinger Gemeindeparlament hat am 5. Dezember  das 570‘000 Franken teure Projekt “Verkehrsberuhigung Ortsteil West Münsingen“ ohne Debatte angenommen. Geplant ist, den ganzen Ortsteil West in eine grosse Tempo-30-Zone umzuwandeln. „Wichtige Verbindungsstrassen wie etwa die Sägegasse oder die Belpbergstrasse werden mit teuren und unnötigen Schikanen verbaut und damit die Auto- und Velofahrer massiv an einer freien Fahrt gehindert“, schreibt der SVP-Politiker Reto Gertsch in einer Medienmitteilung.

„Erhöhte Gefahr und Schikane“

Da in einer Tempo-30-Zone keine Fussgängerstreifen geplant sind, werden diese im ganzen Unterdorf entfernt. „Freie Begehungszonen vor dem Schlossmattschulhaus anstelle von bewährten Fussgängerstreifen sehe ich als sehr gefährlich und problematisch an“, sagt der 28-jährige Familienvater Gertsch und verweist dabei auf die vielen Schüler, welche täglich auf ihrem Schulweg das betroffene Gebiet durchqueren. Er zweifelt laut seinen Angaben an der oft gepriesenen erhöhten Sicherheit einer 30er-Zone, da die Kinder nie genau wüssten, ob sie nun im Vortritt sind und die Strasse überqueren sollen oder ob das vortrittberechtigte Fahrzeug ohne anzuhalten an einem vorbeifahre. „Zudem sehe ich eine so grossflächige Tempo-30-Zone als reine Schikane für sämtliche Verkehrsteilnehmer“, so Gertsch.

Gertsch ist laut seiner Medienmitteilung der Meinung, „dass solch einschneidende Projekte vom Volk via Urnenabstimmung abgesegnet sein sollten.“ Aus diesem Grund hat er bei der Gemeindeverwaltung zwei Initiativen zur Vorprüfung eingereicht. Diese verlangen, dass der Parlamentsbeschluss vom 5. Dezember aufgehoben und auf die Einführung von Tempo 30 auf der Belpbergstrasse und der Sägegasse verzichtet wird.

„Das letzte Wort ist nicht gesprochen“

„Die 500 Unterschriften sollten ohne weiteres zu sammeln sein“, gibt sich Reto Gertsch optimistisch. Viele Leute hätten erst durch die Berichterstattung in den Medien über das einschneidende Verkehrsprojekt erfahren. Ob eventuell weitere Personen oder gar Dorfparteien bei seiner Unterschriftensammlung mithelfen werden, werde sich zeigen. Eines scheine aber jetzt schon klar, so Gertsch: „Das letzte Wort in der ewigen Diskussion um Tempo 30 in Münsingen ist noch lange nicht gesprochen.“

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Erstellt: 13.12.2011
Geändert: 13.12.2011
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