Münsingen - Noch fehlt "Plan B"
Seit Sonntag ist klar: Die Münsinger Gemeindeverwaltung wird nicht in den geplanten Neubau im Zentrum ziehen. Das Stimmvolk hat den nötigen Kredit abgelehnt. Möglicherweise gefährdet das Nein nun das Gesamtprojekt Dorfzentrum Münsingen.
Lisa Stalder, "Der Bund"
Das Projekt tönt vielversprechend: Eine moderne Coop-Filiale, eine Bank, neue Wohnungen, zahlreiche Läden und Büros sowie die gesamte Gemeindeverwaltung vereint im neuen Dienstleistungszentrum mitten in Münsingen. So hatten es sich sowohl der Gemeinderat wie auch die Projektleiterin Frutiger AG vorgestellt. Doch es kam anders: Die Gemeindeverwaltung, die heute auf fünf verschiedene Standorte verteilt ist, wird nicht in den geplanten Neubau im Zentrum ziehen. Das Stimmvolk hat den 18,1-Millionen-Kredit für den Erwerb von Stockwerkeigentum knapp abgelehnt.
Noch im September hatte sich das Parlament deutlich für eine zentrale Verwaltung ausgesprochen. Die Ablehnung des Kredits durch das Volk hat nun möglicherweise Auswirkungen auf das 63,9 Millionen teure Gesamtprojekt Zentrum Münsingen. Die Gemeinde hätte nämlich einen beträchtlichen Teil der Kosten übernommen.
Frutiger AG bedauert Entscheid
Das Abstimmungsresultat habe ihn überrascht, gibt Projektleiter Jürg Wanzenried von der Frutiger AG unumwunden zu. Er bedaure sehr, dass das Stimmvolk den Kredit für das zentrale Verwaltungsgebäude abgelehnt habe. Zumal sowohl die Projektleitung wie auch die Gemeinde gründliche und lange Vorarbeit geleistet hätten. Ob dieses Nein das Gesamtprojekt Dorfzentrum Münsingen gar gefährde, konnte Wanzenried gestern noch nicht sagen. Auch zur Frage, ob es bereits Interessenten gebe, die anstelle der Gemeindeverwaltung in den Neubau einziehen möchten, konnte er sich nicht äussern. Nur so viel: «Wir haben den Entscheid des Stimmvolkes zur Kenntnis genommen.» Bevor nun irgendetwas entschieden werde, müsse die Lage neu beurteilt werden. Die Frutiger AG werde zu gegebener Zeit über das weitere Vorgehen orientieren.
Konkreter äusserte sich Gemeindepräsident Erich Feller (Freie Wähler) kurz nach der Abstimmung: Verzögere sich der Bau des neuen Dorfzentrums, könne dies möglicherweise Auswirkungen auf den Verkehr haben. Solange die derzeitige Coop-Filiale nicht abgerissen werde, könne der Kreisel nicht verlegt und somit auch die Ortsdurchfahrt nicht saniert werden.
FDP: «Kein Zusammenhang»
Diese Verknüpfung sei ziemlich weit hergeholt, findet FDP-Präsident Reto Flück, dessen Partei die treibende Kraft im Kampf gegen die Vorlage war. Bei der Abstimmung sei es lediglich um den Kredit für das zentrale Verwaltungsgebäude gegangen, «vom Gesamtprojekt oder gar der Sanierung der Ortsdurchfahrt war nie die Rede». Es handle sich hierbei um verschiedene Themen, die nicht durcheinandergebracht werden dürfen.
Die Freisinnigen sehen das Problem an einem ganz anderen Ort: Die Partei sei der Meinung, dass der Gemeinderat dem Volk mindestens eine Alternative hätte bieten müssen. Weil er dies aber nicht getan habe, müsse er sich nun erneut mit dem Projekt befassen. Und: Falls sich der Bau des geplanten Dienstleistungszentrums nun verzögere oder gar scheitere, so sei das einzig das Problem der Investoren. Denn diese hätten genau wie die Gemeinde keinen «Plan B» im Köcher gehabt. «Für dieses Problem müssen sie nun selber eine Lösung finden», sagt Flück. Die FDP sei der Überzeugung, dass die Schaffung von Büroräumen «nicht der Weisheit letzter Schluss» sein könne.
«Arbeit kann weitergehen»
Eine neue Lösung muss nun auch der Gemeinderat suchen. Dieser will sich nun genügend Zeit nehmen, sagte Feller. «Nach einer Pause werden wir eine Standortbestimmung machen.» Möglich sei, dass die bestehenden Gebäude umgebaut und erweitert werden oder ein neues Verwaltungsgebäude an einem anderen Standort gebaut werde. Die Zeit dränge aber nicht, schliesslich hätten alle Verwaltungsangestellten einen Arbeitsplatz. «Die Arbeit kann also weitergehen.»
Ein Artikel aus
www.muensingen.ch
Noch im September hatte sich das Parlament deutlich für eine zentrale Verwaltung ausgesprochen. Die Ablehnung des Kredits durch das Volk hat nun möglicherweise Auswirkungen auf das 63,9 Millionen teure Gesamtprojekt Zentrum Münsingen. Die Gemeinde hätte nämlich einen beträchtlichen Teil der Kosten übernommen.
Frutiger AG bedauert Entscheid
Das Abstimmungsresultat habe ihn überrascht, gibt Projektleiter Jürg Wanzenried von der Frutiger AG unumwunden zu. Er bedaure sehr, dass das Stimmvolk den Kredit für das zentrale Verwaltungsgebäude abgelehnt habe. Zumal sowohl die Projektleitung wie auch die Gemeinde gründliche und lange Vorarbeit geleistet hätten. Ob dieses Nein das Gesamtprojekt Dorfzentrum Münsingen gar gefährde, konnte Wanzenried gestern noch nicht sagen. Auch zur Frage, ob es bereits Interessenten gebe, die anstelle der Gemeindeverwaltung in den Neubau einziehen möchten, konnte er sich nicht äussern. Nur so viel: «Wir haben den Entscheid des Stimmvolkes zur Kenntnis genommen.» Bevor nun irgendetwas entschieden werde, müsse die Lage neu beurteilt werden. Die Frutiger AG werde zu gegebener Zeit über das weitere Vorgehen orientieren.
Konkreter äusserte sich Gemeindepräsident Erich Feller (Freie Wähler) kurz nach der Abstimmung: Verzögere sich der Bau des neuen Dorfzentrums, könne dies möglicherweise Auswirkungen auf den Verkehr haben. Solange die derzeitige Coop-Filiale nicht abgerissen werde, könne der Kreisel nicht verlegt und somit auch die Ortsdurchfahrt nicht saniert werden.
FDP: «Kein Zusammenhang»
Diese Verknüpfung sei ziemlich weit hergeholt, findet FDP-Präsident Reto Flück, dessen Partei die treibende Kraft im Kampf gegen die Vorlage war. Bei der Abstimmung sei es lediglich um den Kredit für das zentrale Verwaltungsgebäude gegangen, «vom Gesamtprojekt oder gar der Sanierung der Ortsdurchfahrt war nie die Rede». Es handle sich hierbei um verschiedene Themen, die nicht durcheinandergebracht werden dürfen.
Die Freisinnigen sehen das Problem an einem ganz anderen Ort: Die Partei sei der Meinung, dass der Gemeinderat dem Volk mindestens eine Alternative hätte bieten müssen. Weil er dies aber nicht getan habe, müsse er sich nun erneut mit dem Projekt befassen. Und: Falls sich der Bau des geplanten Dienstleistungszentrums nun verzögere oder gar scheitere, so sei das einzig das Problem der Investoren. Denn diese hätten genau wie die Gemeinde keinen «Plan B» im Köcher gehabt. «Für dieses Problem müssen sie nun selber eine Lösung finden», sagt Flück. Die FDP sei der Überzeugung, dass die Schaffung von Büroräumen «nicht der Weisheit letzter Schluss» sein könne.
«Arbeit kann weitergehen»
Eine neue Lösung muss nun auch der Gemeinderat suchen. Dieser will sich nun genügend Zeit nehmen, sagte Feller. «Nach einer Pause werden wir eine Standortbestimmung machen.» Möglich sei, dass die bestehenden Gebäude umgebaut und erweitert werden oder ein neues Verwaltungsgebäude an einem anderen Standort gebaut werde. Die Zeit dränge aber nicht, schliesslich hätten alle Verwaltungsangestellten einen Arbeitsplatz. «Die Arbeit kann also weitergehen.»
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