Münsingen - Neuer Anlauf für zentrale Verwaltung
Das Volk sagte Nein zur zentralen Verwaltung. Der Gemeinderat gibt nicht auf und prüft alte und neue Standorte.
Falscher Standort und zu teuer, das waren die Hauptargumente gegen eine zentrale Verwaltung in Münsingen. Im März hat das Volk einen 17,2 Millionen Franken teuren Glaspalast im Schlosspark wuchtig verworfen (wir berichteten). Jetzt nimmt der Gemeinderat einen neuen Anlauf für ein Verwaltungsgebäude. Er teilt mit, dass neue Standorte geprüft und Machbarkeitsstudien ausgearbeitet werden. Ein runder Tisch, an dem ausser der FDP alle Fraktionen vertreten waren, unterstützte dies und lehnte ab, vorgängig das Volk zu befragen.
Mit Coop oder Migros
Der Gemeinderat hat jetzt mit Eigentümern möglicher Standorte das Gespräch aufgenommen. Machbarkeitsstudien sollen zeigen, ob diese Standorte geeignet sind. Der eine ist die leer stehende Alte Moschti neben der Migros. Der Grossverteiler möchte sein Ladengeschoss bis unter das Moschtigebäude ausdehnen und darunter Parkplätze erstellen. «Wir stellen uns vor, dass man einen dreistöckigen Hochbau auf das neue Migros-Gebäude setzen könnte», sagt Gemeindepräsident Erich Feller (FW).
Als zweiten möglichen Standort sähe der Gemeinderat das Traubenareal mitten im Dorf, das schon einmal für den Bau einer zentralen Verwaltung im Gespräch war. Auch hier stellt sich der Gemeinderat einen Aufbau auf das Ladengeschäft vor, in diesem Falle von Coop. Dass das gemeindeeigene Projekt im Zusammenhang mit dem Bau eines Grossverteilers steht, sollte keine Verzögerungen mit sich bringen.
Erich Feller erachtet es als realistisch, die zentrale Verwaltung im Frühjahr 2014 dem Parlament und im Sommer 2014 dem Stimmvolk zur Abstimmung vorzulegen. «Wir wollen aber verhindern, dass andere Bauprojekte wegen der zentralen Verwaltung ins Stocken geraten», so der Gemeindepräsident.
Kosten werden erst berechnet
Die Machbarkeitsstudien für die beiden Standorte sollen schon im kommenden Frühjahr vorliegen. Bis dahin will man auch die Kosten mit einer Genauigkeit von +/–20 Prozent berechnet haben. Feller will sich jedoch auf keine Kostenschätzung einlassen denn: «Je nach Standort kann es erheblich variieren», sagt er. Für das Realisieren der zentralen Verwaltung sollen nun Überbauungsordnungen ausgearbeitet werden.
Bis gebaut werden kann, muss sich die Verwaltung mit dem wenigen Platz begnügen, den sie hat. Zum Teil werden Kellerräume als Büros benutzt. Allerdings wird per 2014 zu den heute fünf ein sechster Standort geprüft. Wo dieser ist, will Gemeindepräsident Feller nicht verraten. Nur so viel: Die gemeindeeigenen Infrawerke würden dort einziehen. In die heutigen Räumlichkeiten der Infrawerke an der Thunstrasse 2, würde im Gegenzug ein Teil der Verwaltungsangestellten untergebracht.