Münsingen - Neuer Anlauf für neue Verwaltung

Der Gemeinderat bevorzugt als Standort für ein zentrales Verwaltungsgebäude das Coop-Areal. Es hat in einer Studie zwei weitere Varianten ausgestochen. Bis es frei wird, dauert es noch Jahre.

Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
Beim Kreisel mitten in  Münsingen betreibt Coop einen Supermarkt. Dieses Grundstück soll nun zum Standort des neuen zentralen Verwaltungsgebäudes der Gemeinde werden. So schlägt es der Gemeinderat Münsingen dem Parlament vor.  Für drei verschiedene Varianten hat der Gemeinderat in den letzten Monaten Machbarkeitsstudien erstellen lassen (siehe unten). Der Entscheid an der Sitzung vom Mittwoch fiel eindeutig aus:  «Die Variante altes Coop-Areal ist  klar die beste», sagt Gemeinderat Hans Rudolf Schönenberg (parteilos).
 
Ungenügende Situation
 
Nach dem letztjährigen Nein zu einem Verwaltungsgebäude auf dem Schlossareal  ging der Gemeinderat über die Bücher. Das musste er, denn er erachtet die aktuelle Situation der Münsinger Verwaltung als ungenügend. Sie ist bald auf sechs verschiedene Standorte verteilt, nicht alle  Gebäude sind rollstuhlgängig, der Unterhalt ist zum Teil teuer.
 
Die Lösung des Problems ortet er im Dorfzentrum, wo Coop den bisherigen Standort bald aufgibt. Denn gleich auf der anderen Seite der angrenzenden Tägertschistrasse,  beim Restaurant Traube, plant Coop Immobilien einen Neubau. Dafür ist noch eine Änderung der Überbauungsordnung notwendig, laut Schönenberg dürfte es Ende 2014 so weit sein. Baubeginn für Coop ist frühestens 2015.
 

Gemeinde hat Vorkaufsrecht
 

Damit wird die Parzelle am Dorfplatz 1 frei. Dafür  besitzt die Gemeinde ein Vorkaufsrecht. «Der Nachteil ist, dass wir erst etwa 2018 mit dem Bau beginnen könnten», sagt Schönenberg. Ansonsten sieht er viele Vorteile.  «Die Variante ist die günstigste.» Die Gemeinde wäre  Bauherrin und müsste sich nicht einmieten wie bei den anderen beiden Standorten.  «Dort wären wir von privaten Investoren abhängig.» Nicht zum ersten Mal  hat die Gemeinde das Coop-Areal im Visier. Aber zum ersten Mal erfüllt es die Ansprüche der Gemeinde. Nach einer Änderung im Baureglement wäre nun ein grösserer Bau erlaubt, womit die Kapazität für etwa 100 Arbeitsplätze ausreicht. «Es hätte auch Platz für spätere Erweiterungen», sagt Hans Rudolf Schönenberg. Er geht von einem vier- bis fünfgeschossigen Bau aus.  Im Vergleich zum 2012 gescheiterten Schlosspark-Projekt würden die Kosten  auf dem alten Coop-Areal eher tiefer ausfallen, so der Gemeinderat. Damals waren 17,4 Millionen Franken vorgesehen.
 
Parlament entscheidet
 
Das Parlament befasst sich an der Sitzung vom 26. August mit den drei Machbarkeitsstudien. Falls es dem Antrag des Gemeinderats folgt, wird der Stimmbevölkerung ein Projektkredit vorgelegt. Erst danach würde ein Bauprojekt erarbeitet.  Es kann auch sein, dass das Parlament eine andere Variante bevorzugt oder dass alle drei Varianten  durchfallen. Dann müsste der Gemeinderat wieder über die Bücher gehen.

Die drei Varianten
 

Der Gemeinderat Münsingen möchte ein zentrales Verwaltungsgebäude. Er hat Machbarkeitsstudien zu drei Varianten erstellen lassen.
 

Erste Variante: Vom geplanten Erweiterungsbau der Migros auf dem Areal alte Moschti übernimmt die Gemeinde einen Teil im Baurecht.
 

Zweite Variante: Die Gemeinde mietet im Edelrohbau das Obergeschoss des Coop-Neubaus auf dem Trauben-Areal.
 

Dritte Variante: Die Gemeinde kauft das bestehende Coop-Areal und baut ein neues Verwaltungsgebäude. Aus Sicht des Gemeinderats ist dies die beste Variante.


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Erstellt: 19.07.2013
Geändert: 19.07.2013
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