Münsingen - Neben dem Ochsen wird bald gewohnt

Dem Zentrum von Münsingen steht eine einschneidende Veränderung bevor: Wie einer Baupublikation im aktuellen «Anzeiger Konolfingen» entnommen werden kann, soll die Ochsenscheune, die zum Gasthaus Ochsen gehört, abgerissen werden. An der Stelle ist ein Neubau mit zehn Wohnungen geplant. Anders als der heutige Gasthof Ochsen, der aus dem 18. Jahrhundert stammt, ist die Scheune aber nicht denkmalgeschützt. «Wir würden selbstverständlich nie ein denkmalgeschütztes Gebäude abreissen lassen», sagt der zuständige Gemeinderat Hans-Rudolf Schönenberg (FDP).

Die Scheune, die heute kaum noch genutzt wird, befinde sich in einem sehr schlechten Zustand, ein Abriss sei wohl unumgänglich. Wie immer seien beim Abriss eines alten Gebäudes Emotionen im Spiel. Allerdings hätten die Behörden bereits vor drei Jahren mit den Vorarbeiten für das Projekt begonnen. Dabei sei eng mit dem Denkmalschutz zusammengearbeitet worden, sagt Schönenberg. «Wir haben bei unserer Arbeit grösste Rücksichtnahme walten lassen.» Das hat sich offenbar ausgezahlt: Das nun vorliegende Projekt sei breit abgestützt, sagt er.

Verfasser des Bauprojekts ist der Münsinger Architekt Thomas Rieder. Er plant einen kubusartigen Neubau mit zehn Mietwohnungen. Diese seien für Senioren, aber auch für jüngere Paare vorgesehen, sagt er auf Anfrage. So sollen ein Studio sowie fünf Zwei- und vier Dreizimmerwohnungen entstehen. Der Ersatzneubau stehe grundsätzlich am gleichen Ort wie die alte Ochsenscheune, aber mit einem leicht modifizierten Grundriss. Die hofartige Situation mit dem Ochsen, der Gartenwirtschaft und dem zurückversetzten Ersatzneubau wird gemäss Rieder nicht verändert. Vertikale Holzlamellen an der Fassade sollen einerseits an die alte Holzscheune erinnern und andererseits dem Neubau ein ruhiges und zeitgemässes Erscheinungsbild verleihen.

[i] Die Pläne liegen bis 8. April auf der Bauabteilung an der Thunstrasse 1 in Münsingen öffentlich auf.