Münsingen - Muss das "Märithüsli" weichen?
Seit zehn Jahren floriert das «Märithüsli» an der Tägertschistrasse in Münsingen. Nun will die Gemeinde den Laden weghaben, weil er auf einer Landwirtschaftsparzelle steht. 1300 Personen haben dagegen unterschrieben.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Gestern hat der Landwirt Urs Guggisberg auf der Bauverwaltung Münsingen gut 1300 Einsprachen gegen die Ortsplanungsrevision deponiert. So viele Stammkunden haben gegen die drohende Schliessung des «Märithüsli» an der Tägertschistrasse opponiert. Dieses soll, so die Gemeinde Münsingen, in absehbarer Zeit weg. Das fahrbare Holzgebäude steht auf Landwirtschaftszone und ist ohne Bewilligung aufgestellt worden. «Ich habe die Gemeinde immer über alles informiert, was wir bauten», betont Urs Guggisberg. Es sei ihm auch nicht verwehrt worden, darin Strom und Telefonleitungen zu installieren.
Nicht zonenkonform
Gemäss Auskunft von Bauverwalter Martin Niederberger haben Guggisbergs vor rund zehn Jahren um eine Marktbewilligung ersucht. Diese sei damals verweigert worden, weil sich das «Märithüsli» einerseits in der Landwirtschaftszone, andernteils in einer Landschaftsschutzzone befindet. Der kleine Laden erfordere eine rechtskräftige Baubewilligung und eine Ausnahmebewilligung für das Bauen ausserhalb des Baugebietes, so Niederberger, der betont: «Was im Lauf der Zeit dort entstanden ist, wurde ohne Bewilligung erstellt.» Was mit einem Partyzelt anfing, auf das ein kleines Holzhaus folgte, ist heute ein Verkaufswagen. Die Gemeinde Münsingen habe Guggisberg darauf hingewiesen, dass dieser Zustand illegal sei.
Als die Gemeinde die Revision der Ortsplanung anpackte, habe man Möglichkeiten geprüft, das «Märithüsli» zu legalisieren. «Das ist aber leider unmöglich. Es zeichnet sich ab, dass sich Guggisbergs früher oder später nach einem anderen Standort umsehen müssen», sagt Martin Niederberger. In diesem Sinne habe die Gemeinde den Landwirt auch informiert. Fristen seien bis jetzt aber noch keine gesetzt worden. «Wir waren bis jetzt sehr wohlwollend und helfen bei der Suche nach einem Ersatzstandort.»
Untaugliche Ersatzparzelle
Im Rahmen der Ortsplanungsrevision bestünde die Möglichkeit, die Parzelle, auf der das «Märithüsli» steht, in eine Spezialzone umzuteilen. Das will die Gemeinde Münsingen aber nicht. Sie schrieb an Urs Guggisberg: «Es ist nicht vorgesehen, die betroffene Fläche in der laufenden Ortsplanungsrevision einzuzonen.» Die Gemeinde sei aber gewillt, bei der Suche nach einem Ersatzstandort zu helfen. Bis jetzt habe sich allerdings kein brauchbarer Ersatz gefunden, so der Landwirt, der ebenfalls einen legalen Zustand anstrebt. Er wolle nicht jammern, aber es wurme ihn, dass man ihn nach zehn Jahren einfach forthaben wolle. «Ich denke unternehmerisch, bin innovativ und setze auf kurze Transportwege von frischer, selbst produzierter Ware – und jetzt das!» Jahrelang habe niemand etwas gesagt. «Und nun stören sich die Behörden an einem Zustand, den sie geduldet haben.»
Haupterwerbszweig
Das «Märithüsli» entwickelte sich zum Haupterwerb von Guggisbergs Landwirtschaftsbetrieb. Verkauft werden mehrheitlich Gemüse, Obst und Blumen. Das Geschäft läuft. «Dafür sind wir dankbar, und auch dafür, dass die Kunden hinter uns stehen», sagt Urs Guggisberg.
Die Aussicht, das «Hüsli» räumen zu müssen, belastet Doris und Urs Guggisberg. «Ich fürchte um unsere Existenz», sagt er und äussert die Sorge, dass er seinen zwanzig Angestellten keine Arbeit mehr bieten könnte, wenn die Produktion zurückgefahren werden müsste. Das Ehepaar hofft, dass die 1300 Unterschriften Wirkung zeigen. Aber die Zeit drängt. Bereits hat die Gemeinde angekündigt, dass sie bald eine Frist für die Räumung des Grundstücks setzen werde.
Nicht zonenkonform
Gemäss Auskunft von Bauverwalter Martin Niederberger haben Guggisbergs vor rund zehn Jahren um eine Marktbewilligung ersucht. Diese sei damals verweigert worden, weil sich das «Märithüsli» einerseits in der Landwirtschaftszone, andernteils in einer Landschaftsschutzzone befindet. Der kleine Laden erfordere eine rechtskräftige Baubewilligung und eine Ausnahmebewilligung für das Bauen ausserhalb des Baugebietes, so Niederberger, der betont: «Was im Lauf der Zeit dort entstanden ist, wurde ohne Bewilligung erstellt.» Was mit einem Partyzelt anfing, auf das ein kleines Holzhaus folgte, ist heute ein Verkaufswagen. Die Gemeinde Münsingen habe Guggisberg darauf hingewiesen, dass dieser Zustand illegal sei.
Als die Gemeinde die Revision der Ortsplanung anpackte, habe man Möglichkeiten geprüft, das «Märithüsli» zu legalisieren. «Das ist aber leider unmöglich. Es zeichnet sich ab, dass sich Guggisbergs früher oder später nach einem anderen Standort umsehen müssen», sagt Martin Niederberger. In diesem Sinne habe die Gemeinde den Landwirt auch informiert. Fristen seien bis jetzt aber noch keine gesetzt worden. «Wir waren bis jetzt sehr wohlwollend und helfen bei der Suche nach einem Ersatzstandort.»
Untaugliche Ersatzparzelle
Im Rahmen der Ortsplanungsrevision bestünde die Möglichkeit, die Parzelle, auf der das «Märithüsli» steht, in eine Spezialzone umzuteilen. Das will die Gemeinde Münsingen aber nicht. Sie schrieb an Urs Guggisberg: «Es ist nicht vorgesehen, die betroffene Fläche in der laufenden Ortsplanungsrevision einzuzonen.» Die Gemeinde sei aber gewillt, bei der Suche nach einem Ersatzstandort zu helfen. Bis jetzt habe sich allerdings kein brauchbarer Ersatz gefunden, so der Landwirt, der ebenfalls einen legalen Zustand anstrebt. Er wolle nicht jammern, aber es wurme ihn, dass man ihn nach zehn Jahren einfach forthaben wolle. «Ich denke unternehmerisch, bin innovativ und setze auf kurze Transportwege von frischer, selbst produzierter Ware – und jetzt das!» Jahrelang habe niemand etwas gesagt. «Und nun stören sich die Behörden an einem Zustand, den sie geduldet haben.»
Haupterwerbszweig
Das «Märithüsli» entwickelte sich zum Haupterwerb von Guggisbergs Landwirtschaftsbetrieb. Verkauft werden mehrheitlich Gemüse, Obst und Blumen. Das Geschäft läuft. «Dafür sind wir dankbar, und auch dafür, dass die Kunden hinter uns stehen», sagt Urs Guggisberg.
Die Aussicht, das «Hüsli» räumen zu müssen, belastet Doris und Urs Guggisberg. «Ich fürchte um unsere Existenz», sagt er und äussert die Sorge, dass er seinen zwanzig Angestellten keine Arbeit mehr bieten könnte, wenn die Produktion zurückgefahren werden müsste. Das Ehepaar hofft, dass die 1300 Unterschriften Wirkung zeigen. Aber die Zeit drängt. Bereits hat die Gemeinde angekündigt, dass sie bald eine Frist für die Räumung des Grundstücks setzen werde.