Münsingen - Mit dem Smartphone auf Mörderjagd

Für Tüftler, Hobbydetektive und Erkundungsfreudige gibt es ab heute in drei Berner Gemeinden ein neues Spiel. Bei «Krimispass» wird mit dem Smartphone ein Mordfall gelöst.

Annic Berset, Berner Zeitung BZ

Wie ist der berühmte Schönheitschirurg Pierre Salzmann wohl ums Leben gekommen? Wurde er vielleicht sogar ermordet? Und wer könnte hinter dieser dramatischen Geschichte stecken? Solche Fragen können sich ab heute interessierte Teilnehmer von «Krimispass» stellen, das in Münsingen, Laupen und Utzenstorf lanciert wird. Beim neuen interaktiven Spiel von Erfinder David Baumgartner erhalten die Besucher auf ihrem Smartphone Hinweise zu einer Geschichte über einen mysteriösen Todesfall. Waren sie bei den Posten, die in den Ortschaften überall verteilt sind, erfolgreich, können sie ihren Verdacht auf der Website des Spiels eingeben und sehen dann, wie gut ihr detektivischer Spürsinn war.

Lücke geschlossen

Angefangen hat alles mit der Leidenschaft von David Baumgartner. Der Informatiker schrieb seinen ersten Kriminalfall vor drei Jahren. «Ich wollte selber an einem solchen interaktiven Projekt teilnehmen, nur leider gab es das nicht.» Also habe er es selbst gemacht, erzählt er. In den drei Gemeinden können die Hobbydetektive nun mit ihrem Smartphone die Codes an den elf verschiedenen Plaketten scannen und Details zu den Hintergründen der Geschichte erfahren. Nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen. «Der Krimi muss durch alle Böden verhäbä, es darf keinen Zweifel geben, dass noch eine zweite Lösung möglich wäre», sagt Autor Baumgartner.

Idee stösst auf Interesse

Die Idee von David Baumgartner stiess bei der Regionalpolitik Bern Mittelland auf reges Interesse. «Alle vier Jahre erarbeiten wir ein regionales Förderprogramm und unterstützen die Projekte, die für die Region Bern wertvoll sind», erklärt Fachbereichsleiterin Claudia Bommer. Gemeinsam mit dem Kanton Bern ermöglicht die Regionalkonferenz den Projekten, Fuss zu fassen und sich zu etablieren. «Die Idee eines interaktiven Rundgangs, bei dem man gleichzeitig die verschiedenen Orte kennen lernt, fanden wir sehr positiv», führt Bommer aus. Vor allem im Bereich des Tourismus finde die Idee, Teil einer Geschichte zu sein und selber anpacken zu können, überall grossen Anklang.

Dank der Unterstützung sei es möglich gewesen, «Krimispass» eine anfängliche Finanzierung zuzusichern, sodass das Vorhaben schnell umgesetzt werden konnte. Baumgartners Wunsch ist es nun, dass auch Leute aus anderen Kantonen seine Krimis spielen könnten. Und der Informatiker sagt: «Ziel ist es, jedes Jahr einen neuen Krimi zu erfinden, damit man mehrmals an einem Ort spielen kann.»

Infos unter www.krimispass.ch


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Erstellt: 13.05.2017
Geändert: 13.05.2017
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