Münsingen - Leere Wohnungen falsch gezählt

Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat die Zahlen zum Leerwohnungsbestand in Münsingen korrigiert. Neu ist er höher als der Schweizer Durchschnitt und nicht tiefer. Ein BERN-OST-Leser hatte die Gemeinde schon vor Monaten darauf aufmerksam gemacht.

abu, info@bern-ost.ch

Kommentare auf BERN-OST zeigen es: Jan-Martin Mächler beschäftigt sich schon längerem mit dem Leerwohnungsbestand in der Gemeinde Münsingen. Er habe sich auch schon vor Monaten an die Gemeinde gewandt mit seinen Zahlen, sei aber "unschön abgewiesen" worden, sagte er gegenüber der Berner Zeitung BZ.

 

Seine Vermutung: Die Leerstandsziffer, die das BfS aufgrund der Angaben von der Gemeinde publiziert hat, sei viel zu tief. Nun zeigt sich, dass er Recht hatte. Wie die Berner Zeitung schreibt, hat das BfS seine Zahlen korrigiert. Am Stichtag betrug der Leerstand 2,38 Prozent und nicht 1,43 Prozent. In absoluten Zahlen waren am 30. Juni 2019 151 Wohnungen ausgeschrieben und nicht 91.

 

Argument für Wohnprojekte

Warum die Gemeinde die Leerwohnungsziffer falsch berechnete und ob schon in früheren Jahren falsche Zahlen publiziert worden sind, ist nicht klar. Gegenüber der BZ gab Gemeinderat Andreas Kägi (FDP) an, man habe die Zählung nach der Anleitung des BfS durchgeführt, werde aber in Zukunft bei der Erhebung weitere Immobilienportale konsultieren. Mächler habe man abgewiesen, weil seine selber berechnete Zahl mit 3,7 Prozent klar zu hoch gewesen sei.

 

Brisant ist das Versehen der Gemeinde deshalb, weil in Münsingen immer wieder heftig über die intensive Bautätigkeit diskutiert wird. Der Gemeinderat hatte bei verschiedenen Gelegenheiten die unterdurchschnittliche Leerstandsziffer als Argument für Bauprojekte angeführt.

 

[i] Der Leerwohnungsbestand in Worb beträgt 0.78 Prozent und in Konolfingen 0.9 Prozent.


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Erstellt: 04.02.2020
Geändert: 04.02.2020
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