Münsingen - Kritik an der Planung des Werkhofs

Der Bau eines kantonalen Werkhofs in Münsingen kostet 9,5 Millionen Franken. Der Grosse Rat hiess den Kredit gestern mit 124 Ja zu 15 Nein klar gut. Das neue Gebäude ersetzt drei veraltete Werkhöfe im Gebiet des Strasseninspektorats Mittelland-Ost. Der bisherige Standort in Münsingen machte das Rennen gegen Worb und Oberdiessbach.

An der Notwendigkeit des Neubaus zweifelten die Parlamentarier nicht. Dennoch war der Werkhof nicht unumstritten. Vor allem die Planungskosten von knapp 1 Million Franken sowie die Ausgaben für den Architekturwettbewerb von 370 000 Franken gaben im Kantonsparlament zu reden. «Ein Zweckbau könnte günstiger gebaut werden», sagte Bernhard Riem (BDP, Iffwil). Er rechnete vor, dass die Planung 16 Prozent der Kosten ausmache – zu viel für ihn. «Für uns stellt sich die Frage, ob ein Architekturwettbewerb sinnvoll ist», sagte Peter Sommer (FDP, Wynigen). Und Hans Jörg Rüegsegger (SVP, Riggisberg) fand die Fotovoltaikanlage unnötig.

Hingegen hat für Luc Mentha (SP, Köniz) der Kanton in architektonischer Hinsicht eine Verantwortung. «Die Kosten sind ansehnlich, aber vertretbar.» Hannes Zaugg (GLP, Uetendorf) gab die allgemeine Gemütslage treffend wider: Von ihm kam «murrende Zustimmung». Die Kosten für den Werkhof seien im üblichen Rahmen, entgegnete Baudirektorin Barbara Egger (SP).