Münsingen - Knappes Ja zum Waletal
Das Parlament machte es sich nicht einfach: Die Einzonung im Waletal mit 36 Einfamilienhäusern gab viel zu reden, und am Schluss wurde es knapp. Mit 16 zu 13 Stimmen wurde das Geschäft, das Münsingen einen Gewinn von 7,5 Millionen Franken einbringt, angenommen.
Ohne Bauen geht es nicht. Davon ist der Münsinger Gemeinderat überzeugt. Ein Anstieg der Bevölkerungszahl sei erwünscht, lautet die Haltung der Exekutive. Heute zählt die Gemeinde nicht ganz 11000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Waletal und beim Bärestutz soll darum eine neue Siedlung entstehen. Es sei ein «nicht einfaches, aber zukunftsweisendes Projekt», sagte Gemeinderat Hans Rudolf Schönenberg (fdp). Die Gemeinde plant ein Anreizsystem für ökologisches und energieeffizientes Bauen. Das Brisante sei, dass der Perimeter des Landschaftsschutzgebiets verkleinert werde.
«Für haushälterische Nutzung»
Die Vorlage stiess im Parlament gestern Abend denn auch auf Widerstand. Die SP, die auch eine Einsprache gegen die Einzonung eingereicht hatte, sprach sich gegen die Siedlung aus. «Wir sind für die haushälterische Nutzung des Bodens und für den Landschaftsschutz», sagte Rosmarie Münger. Die SP sei nicht für eine «bodenverschwenderische Einfamilienhauszone», sondern für vergünstigten Wohnraum in verdichteter Bauweise. Unterstützung erhielt die SP von der SVP und den Grünen. Hans-Ulrich Strahm (svp) führte als Gründe für das Nein den Kulturlandverlust und den erwarteten Mehrverkehr ins Feld. Jürg Schacher (grüne) sprach sich gegen die Baupläne im Waletal und für «günstigen Wohnraum in Zentrumsnähe» aus.
7,5 Millionen Franken Gewinn
Für die Vorlage votierten die FDP und die Freien Wähler. Wenn nicht gebaut werde, bedeute dies weniger Einwohner und weniger Steuereinnahmen, sagte Martin Schweizer von den Freien Wählern. Zudem werde bei den Bauarbeiten auch das lokale Gewerbe profitieren können. Peter Bolliger (fdp) argumentierte, dass die Einzonung nicht bereits im Parlament gekippt werden solle. «Wenn wir Nein sagen, kommt es gar nicht vors Volk.» Der Souverän solle seines Amtes walten können, so Bolliger.
Die Abstimmung war knapp: Das vollzählig anwesende Parlament hiess die Einzonung schliesslich mit 16 Ja zu 13 Nein gut. Freie Wähler (6) und FDP (6) stimmten geschlossen zu, hinzu kamen zwei Stimmen von der EVP und je eine von EDU und SVP.
Geplant sind rund 45 Gebäude – davon 36 Einfamilienhäuser – mit zirka 57 Wohnungen. Die Gemeinde will zwei Parzellen für zusammen 7 Millionen Franken erwerben und dann weiterverkaufen. Unter dem Strich macht Münsingen einen Gewinn von 7,5 Millionen Franken. Zusätzlich ergibt sich auch bei der Spezialfinanzierung «Mehrwertabschöpfung» ein Plus von 741000 Franken. Das letzte Wort zur geplanten Einzonung hat das Stimmvolk: Die Abstimmung findet am 29. November statt.
Gegen das Projekt gingen 24 Einsprachen ein. Die Einsprachepunkte umfassen die Themen Einzonung im Allgemeinen, Landschaftsschutz, Verkehr und Abwasserentsorgung. Die Einsprachen sind noch hängig.
Simon Wälti, "Der Bund"
«Für haushälterische Nutzung»
Die Vorlage stiess im Parlament gestern Abend denn auch auf Widerstand. Die SP, die auch eine Einsprache gegen die Einzonung eingereicht hatte, sprach sich gegen die Siedlung aus. «Wir sind für die haushälterische Nutzung des Bodens und für den Landschaftsschutz», sagte Rosmarie Münger. Die SP sei nicht für eine «bodenverschwenderische Einfamilienhauszone», sondern für vergünstigten Wohnraum in verdichteter Bauweise. Unterstützung erhielt die SP von der SVP und den Grünen. Hans-Ulrich Strahm (svp) führte als Gründe für das Nein den Kulturlandverlust und den erwarteten Mehrverkehr ins Feld. Jürg Schacher (grüne) sprach sich gegen die Baupläne im Waletal und für «günstigen Wohnraum in Zentrumsnähe» aus.
7,5 Millionen Franken Gewinn
Für die Vorlage votierten die FDP und die Freien Wähler. Wenn nicht gebaut werde, bedeute dies weniger Einwohner und weniger Steuereinnahmen, sagte Martin Schweizer von den Freien Wählern. Zudem werde bei den Bauarbeiten auch das lokale Gewerbe profitieren können. Peter Bolliger (fdp) argumentierte, dass die Einzonung nicht bereits im Parlament gekippt werden solle. «Wenn wir Nein sagen, kommt es gar nicht vors Volk.» Der Souverän solle seines Amtes walten können, so Bolliger.
Die Abstimmung war knapp: Das vollzählig anwesende Parlament hiess die Einzonung schliesslich mit 16 Ja zu 13 Nein gut. Freie Wähler (6) und FDP (6) stimmten geschlossen zu, hinzu kamen zwei Stimmen von der EVP und je eine von EDU und SVP.
Geplant sind rund 45 Gebäude – davon 36 Einfamilienhäuser – mit zirka 57 Wohnungen. Die Gemeinde will zwei Parzellen für zusammen 7 Millionen Franken erwerben und dann weiterverkaufen. Unter dem Strich macht Münsingen einen Gewinn von 7,5 Millionen Franken. Zusätzlich ergibt sich auch bei der Spezialfinanzierung «Mehrwertabschöpfung» ein Plus von 741000 Franken. Das letzte Wort zur geplanten Einzonung hat das Stimmvolk: Die Abstimmung findet am 29. November statt.
Gegen das Projekt gingen 24 Einsprachen ein. Die Einsprachepunkte umfassen die Themen Einzonung im Allgemeinen, Landschaftsschutz, Verkehr und Abwasserentsorgung. Die Einsprachen sind noch hängig.
Simon Wälti, "Der Bund"