Münsingen - Guy Parmelin und das Schwein

Bundesrat Guy Parmelin besucht den Bauernbrunch auf der Schwand in Münsingen. Ein Auftritt ohne Kleckser.

mak, Berner Zeitung BZ

Vom Stall bis zum Dessertbuffet ist alles blitzblank, als Bundesrat Guy Parmelin und seine Frau am Montagmorgen um neun Uhr auf dem Biohof Schwand eintreffen. Anlässlich des Nationalfeiertags besuchen sie hier den traditionellen 1.-August-Brunch. Die beiden wirken anfangs noch etwas müde, doch auf dem Hofrundgang wird zumindest er immer lebhafter, hört Bauer Urs Siegenthaler freundlich zu, stellt Fragen, erzählt von eigenen Erfahrungen als Landwirt. Ganz besonders tun es dem VBS-Chef die jungen Schweinchen an: "Das weckt schöne Erinnerungen an meine Lehrzeit in Altavilla."

Der Bauernbrunch bietet für Parmelin die perfekte Kulisse: Als ehemaliger Weinbauer ist die Verwurzelung in der Landwirtschaft sein wichtigstes Markenzeichen. Dies betont der SV-Pler an diesem Morgen mehrmals: "Es ist für mich wichtig und interessant zu hören, wie sich die junge Generation aktuellen Problemen stellt." So klingt Imagepflege.

Noch am Vorabend hatte Parmelin in Rohrschach seine 1.-August-Rede zum Thema Sicherheit gehalten. Dieses rückt er hier aber nicht in den Fokus. Die gerade mal drei zivilen Polizisten und andere Sicherheitsvorkehrungen bleiben praktisch unsichtbar. Regierungsmitglieder können sich tatsächlich noch immer ungezwungen unters Volk mischen: "Ja, ich fühle mich hier sicher."

Keine Selfies

Die Bevölkerung selbst bleibt angesichts des hohen Staatsbesuchs entspannt. Einige Besucher drehen zwar kurz ihre Köpfe nach dem Bundesrat, doch Selfie-Anfragen bleiben aus, und viele scheinen den hohen Besuch gar nicht erst zu bemerken. "Wir wollten ganz bewusst keine Sonderbehandlung", sagt Urs Siegenthaler. So nehmen der Bundesrat und sein Gefolge dann auch auf einer Festbank inmitten der insgesamt sechshundert Gäste Platz.

Sehr viel isst er nicht, was wohl vor allem daran liegt, dass er noch zwei weitere Auftritte vor sich hat: Mit dem Helikopter geht es weiter nach Tenero im Tessin und von dort nach Avenches in seinem Heimatkanton Waadt. Parmelin gibt sich an diesem Nationalfeiertag also auch sprachpolitisch ausgeglichen und verabschiedet sich nach knapp zwei Stunden ohne jedes Tamtam.


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Erstellt: 02.08.2016
Geändert: 02.08.2016
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