Münsingen - Grüne ärgern sich über Parkplatzsanierung
Der Parkplatz Sandreutenen wird für 235 000 Franken saniert – das gab Parlament zu reden.
Wer sein Auto auf dem Sandreutenen-Parkplatz in Münsingen abstellt, muss damit rechnen, dass Schuhe und Kleidung schmutzig werden: Denn der Boden dort ist staubig, und bereits bei leichtem Regen entstehen grosse Pfützen, es wird morastig.
Für den Münsinger Gemeinderat Grund genug, dem Parlament die Sanierung des gemeindeeigenen Parkplatzes zu beantragen. Dieser soll einen neuen Belag erhalten; zudem sind Einlaufschächte geplant, in denen das Oberflächenwasser gesammelt und in die Giesse abgeleitet werden kann. Weiter ist im Bereich der Behindertenparkplätze eine «minimale Beleuchtung» vorgesehen. Insgesamt 235 000 Franken sollen dafür ausgegeben werden.
Das Geschäft gab an der Parlamentssitzung vom Montagabend einiges zu reden. Den Grünen stiessen die hohen Kosten sauer auf: «Dieser Betrag ist unverhältnismässig», sagte Vera Wenger im Namen ihrer Partei.
Noch vor einiger Zeit habe der Gemeinderat angekündigt, dass er verschiedene Varianten prüfen werde, fuhr sie fort. Nun habe der Rat einzig die Möglichkeit, über die «Medium»-Variante zu befinden. Sie empfahl die Rückweisung des Geschäfts und forderte vom Gemeinderat, eine «Small»- oder gar «XS»-Variante vorzulegen.
Der Rückweisungsantrag der Grünen wurde zwar abgelehnt, doch Kritik wurde trotzdem laut. Der Grund: Der Parkplatz ist im kantonalen Kataster der belasteten Standorte aufgeführt. Eigentlich sind Versickerungen von Regenwasser ohne die Sanierung der Altlast verboten. Allerdings kann das kantonale Amt für Wasser und Abfall (AWA) Ausnahmebewilligungen erteilen. Münsingen hat eine solche erhalten. Dies, weil es sich bei der Altlast «mit grösster Wahrscheinlichkeit» nur um Aushubmaterial und Bauschutt handle.
Der Rat folgte schliesslich dem Antrag des Gemeinderats und stimmte dem Kredit mit 22 zu 6 Stimmen zu. Da keine Baubewilligung nötig ist, kann bald mit den Arbeiten begonnen werden.