Münsingen - Grosse Geschäfte für die Kleinen
Am Samstag um 14 Uhr war der gesamte Schlossgutplatz in Münsingen mit Wolldecken belegt. Darauf boten Kinder ihr Hab und Gut zum Verkauf an. Die Kleinen Händler investierten das verdiente Geld gleich wieder.
Tanja Kammermann / Berner Zeitung BZ
Der Gänggelimärit findet einmal im Jahr unter dem Patronat der Ludothek Münsingen statt. An diesem sonnigen Nachmittag kommt man kaum zwischen den Ständen durch, so viele Kinder versuchen ihre alten Spielsachen loszuwerden. Zwei Jungs stechen ins Auge. Sie versuchen Berge von Lego zu verkaufen. Es müssen an die hundert abgepackte Säcklein sein, und jedes ist mit 5 Franken angeschrieben. «Lego ist das Hobby meiner Mutter», verrät Silvan Knechtenhof. «Unsere Schränke sind voll mit Lego», sagt er. Er und sein Bruder Timon unterstützen Mutter Marianne beim Handeln mit den farbigen Steinen. Extra aus Steffisburg sind sie nach Münsingen gereist: «Das ist schliesslich der beste Gänggelimärit der Region», sagt Mutter Marianne.
Vaters Uhren verkauft
Auf einer anderen Wolldecke verkauft ein Geschwisterpaar Vaters original Swatchuhren-Set. Den Erlös können sich Jaelle und Bruder Andrin teilen. Eine Minute später sind die fünf Uhren weg, und eine Fünfzigernote verschwindet im grossen Service-Portemonnaie. Der Mann, der sie gekauft hat, will die Sammlerstücke für mindestens 300 Franken über Ricardo verkaufen. Er bleibt jedoch die Ausnahme an diesem Samstagnachmittag. Sonst findet man auf dem Gänggelimärit ausschliesslich gebrauchte Kinderspielsachen, die für wenig Geld den Besitzer wechseln.
Gewaltspiele nicht erlaubt
«Die Kinder dürfen alles ausser kommerziellen Dingen und Esswaren verkaufen», sagt Regula Zurbuchen von der Ludothek Münsingen. Und Gewaltspiele für den Computer sehe sie auch nicht so gerne, sagt Zurbuchen. Bereits das fünfte Mal organisiert die Ludothek den Gänggelimärit, die Standplätze sind gratis.
Am äussersten Ende sitzt Lukas Grunder mit seinem Zwillingsbruder vor einem riesigen Holzhaus. Es sei einmal ein Puppenhaus gewesen, der Vater habe es jedoch in Handarbeit für die Jungs umgebaut. «Wir haben jede Woche Fussballtraining und Gitarrenunterricht, da bleibt keine Zeit mehr, um damit zu spielen», sagt Lukas. Der 9-Jährige aus Münsingen will das Geld aus dem Verkauf in Computerspiele investieren. Verdienen lasse sich mit dem Verkauf der Spielsachen nichts, hört man von den Müttern. «Die meisten Kinder geben ihr Geld am nächsten Stand gleich wieder aus», sagt beispielsweise Frau Donateo. Ihr 8-jähriger Sohn Moris war früher ein grosser Piratenfan. Das ist jedoch vorbei. Darum liegen auf seiner Wolldecke zwei komplette Piratenschiffe von Playmobil, eine Flagge mit einem Totenkopf und dergleichen. «Er hat heute mehr gekauft als verkauft», seufzt seine Mutter.
Verdienen fast unmöglich
Die Wolldecken der Mädchen sind mit alten Barbiepuppen, Plastikschmuck belegt. Sarah jedoch will ihre Kinderküche mit Pizzaofen für 15 Franken loswerden: «Ich backe jetzt jeden Samstag richtige Züpfe im richtigen Ofen», sagt die 12-Jährige aus Biglen. Ihr Bruder Marc verkauft seinen Plastikhelikopter. Es reue ihn ein bisschen, sagt Marc, aber er habe zusammen mit der Mutter entschieden, ihn wegzugeben, sagt der 9-Jährige. Neben den gängigen Spielsachen findet man auch Eigenkreationen auf dem Schlossgutplatz: Leslie Butah bastelt vor Ort farbige Fingerringe aus Draht und Glasperlen. Kleine Ringe kosten 1 Franken, die grösseren gibts für 2 Franken. Die 11-Jährige war bereits letztes Jahr mit ihrem Fingerringstand am Gänggelimärit und habe ein gutes Geschäft gemacht.
Nach einem guten Geschäft sieht es auch bei den andern Verkäufern aus: Das Holzhaus von Lukas, die Piratenschiffe von Moris und die Kinderküche von Sarah sind um 15 Uhr bereits alle verkauft – und das Geld ist längst in etwas anderes investiert.
Vaters Uhren verkauft
Auf einer anderen Wolldecke verkauft ein Geschwisterpaar Vaters original Swatchuhren-Set. Den Erlös können sich Jaelle und Bruder Andrin teilen. Eine Minute später sind die fünf Uhren weg, und eine Fünfzigernote verschwindet im grossen Service-Portemonnaie. Der Mann, der sie gekauft hat, will die Sammlerstücke für mindestens 300 Franken über Ricardo verkaufen. Er bleibt jedoch die Ausnahme an diesem Samstagnachmittag. Sonst findet man auf dem Gänggelimärit ausschliesslich gebrauchte Kinderspielsachen, die für wenig Geld den Besitzer wechseln.
Gewaltspiele nicht erlaubt
«Die Kinder dürfen alles ausser kommerziellen Dingen und Esswaren verkaufen», sagt Regula Zurbuchen von der Ludothek Münsingen. Und Gewaltspiele für den Computer sehe sie auch nicht so gerne, sagt Zurbuchen. Bereits das fünfte Mal organisiert die Ludothek den Gänggelimärit, die Standplätze sind gratis.
Am äussersten Ende sitzt Lukas Grunder mit seinem Zwillingsbruder vor einem riesigen Holzhaus. Es sei einmal ein Puppenhaus gewesen, der Vater habe es jedoch in Handarbeit für die Jungs umgebaut. «Wir haben jede Woche Fussballtraining und Gitarrenunterricht, da bleibt keine Zeit mehr, um damit zu spielen», sagt Lukas. Der 9-Jährige aus Münsingen will das Geld aus dem Verkauf in Computerspiele investieren. Verdienen lasse sich mit dem Verkauf der Spielsachen nichts, hört man von den Müttern. «Die meisten Kinder geben ihr Geld am nächsten Stand gleich wieder aus», sagt beispielsweise Frau Donateo. Ihr 8-jähriger Sohn Moris war früher ein grosser Piratenfan. Das ist jedoch vorbei. Darum liegen auf seiner Wolldecke zwei komplette Piratenschiffe von Playmobil, eine Flagge mit einem Totenkopf und dergleichen. «Er hat heute mehr gekauft als verkauft», seufzt seine Mutter.
Verdienen fast unmöglich
Die Wolldecken der Mädchen sind mit alten Barbiepuppen, Plastikschmuck belegt. Sarah jedoch will ihre Kinderküche mit Pizzaofen für 15 Franken loswerden: «Ich backe jetzt jeden Samstag richtige Züpfe im richtigen Ofen», sagt die 12-Jährige aus Biglen. Ihr Bruder Marc verkauft seinen Plastikhelikopter. Es reue ihn ein bisschen, sagt Marc, aber er habe zusammen mit der Mutter entschieden, ihn wegzugeben, sagt der 9-Jährige. Neben den gängigen Spielsachen findet man auch Eigenkreationen auf dem Schlossgutplatz: Leslie Butah bastelt vor Ort farbige Fingerringe aus Draht und Glasperlen. Kleine Ringe kosten 1 Franken, die grösseren gibts für 2 Franken. Die 11-Jährige war bereits letztes Jahr mit ihrem Fingerringstand am Gänggelimärit und habe ein gutes Geschäft gemacht.
Nach einem guten Geschäft sieht es auch bei den andern Verkäufern aus: Das Holzhaus von Lukas, die Piratenschiffe von Moris und die Kinderküche von Sarah sind um 15 Uhr bereits alle verkauft – und das Geld ist längst in etwas anderes investiert.