Münsingen - Feller wehrt Vorwürfe ab

Bei der Debatte um die zentrale Verwaltung wurden im Münsinger Gemeindeparlament Vorwürfe laut. Münsingens Gemeindepräsident Erich Feller (Freie Wähler) sieht aber keinen Handlungsbedarf in der Informationspolitik.

Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
Herr Feller, das Gemeindeparlament sprach sich für den Bau einer zentralen Verwaltung mit einer Finanzierungsvariante aus. Sind Sie zufrieden?

Erich Feller: Bei der Variantenabstimmung handelt es sich um eine Möglichkeit gemäss Gemeindeordnung. Die Entscheidung liegt beim Bürger. Aus unserer Sicht ist das eine gute Lösung.

Die SP redete von «Nichtinformation», kritisierte unvollständige Unterlagen und fehlende Alternativen. Müssen Sie Ihre Informationspolitik ändern?

Ich bin nicht dieser Meinung. Wir haben klare Abläufe mit dem Parlament. Wir informierten sogar mehr als sonst, in der «Münsinger Info» und an einer Veranstaltung. Ich sehe keinen Handlungsbedarf, etwas zu ändern.

Trifft Sie die Kritik, die Sie im Parlament einstecken müssen?

Das darf nicht sein. Wir versuchen, das Beste zu machen und haben umfassend informiert. Wir nehmen die Kritik ernst und versuchen, uns zu verbessern.

Im Parlament wird die karge Information vonseiten des Gemeinderates bemängelt. Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?

Informiert man über Zwischenstände, ist die Information vielleicht oft unvollständig. Wir informieren lieber richtig, so, dass es stimmt. Im Rahmen der Verabschiedung durch den Gemeinderat haben wir über das Projekt informiert, auch als die Machbarkeitsstudie vorlag und nach dem Architekturwettbewerb sowie in Gemeindeinformationsblättern.

Das Parlament schlug eine Variantenabstimmung vor. Warum hat der Gemeinderat auf Varianten verzichtet?

Meines Wissens ist es das erste Mal, dass man mit einer Variantenabstimmung auf Gemeindeebene vor das Volk will. Das kann heikel sein, wie man bei der Abstimmung über die Motorfahrzeugsteuer sieht.

Das Volk hat einen solchen Bau schon einmal verworfen. Wie wollen Sie überzeugen?

Wir müssen zeigen, wie nötig dieser Bau ist, aus Sicht von Bürgern und Mitarbeitern. Wir laden zu einem Tag der offenen Tür ein, damit die Leute die untragbare Situation in der Verwaltung realisieren. Vor allem die fehlende Rollstuhlgängigkeit ist diskriminierend.

Wie ist das weitere Vorgehen?

Wir arbeiten die Urnenbotschaft aus. Eine, die auch Bürger verstehen, die bis jetzt nicht involviert waren. Abstimmung ist am 11. März. Es folgen das Detailprojekt, das Bauverfahren, der Bau. 2014 ziehen wir hoffentlich ein.

Sie sagten, die Kosten von 17,21 Millionen Franken für den Verwaltungsbau könnten etwa 7 bis 15 Prozent zu- oder abnehmen.

Der Genauigkeitsgrad liegt bei 15 Prozent, wir konnten bis jetzt immer Bauprojekte innerhalb des bewilligten Kredits abrechnen. Es ist nicht einfach eine Schätzung, sondern eine Berechnung des Architekten und Fachplaners.

Ist die neue zentrale Verwaltung im Finanzplan enthalten?

Ja. Zudem gibt es jetzt noch eine Verbesserung, da wir 5 Millionen aus der Mehrwertabschöpfung entnehmen. Auch bei der Variante Investor sieht es besser aus, allerdings wäre die Gemeinde da nicht Eigentümerin. Beide Varianten würden die Resultate der nächsten Jahre vermindern.


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Erstellt: 07.12.2011
Geändert: 07.12.2011
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