Münsingen - Entscheid des Bundes stösst auf Kritik

Der Gemeinderat von Münsingen will sich gegen den Entscheid des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) wehren.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Der Gemeinderat von Münsingen ist deshalb empört. «Wir sind sehr enttäuscht über diesen Entscheid des ARE, den wir uns notabene kurz vor Weihnachten auf Grund von Medienberichten selber auf der Homepage des ARE zusammensuchen mussten», ärgert sich Gemeindepräsident Erich Feller. Der Grund für den Frust: Die sogenannte Entlastungsstrasse Nord in Münsingen ist vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) in der Priorität zurückgestuft worden. Und dass die Züge zwischen Thun und Bern im Viertelstundentakt verkehren, beurteilt das ARE als zu teuer.

Suche nach Unterstützung

Münsingen will nun mit der regionalen Verkehrskonferenz (RVK4), der Planungsregion Aaretal und anderen betroffenen Gemeinden Kontakt aufnehmen. «Wir wollen versuchen, dieses Problem gemeinsam anzugehen.»

An der letzten Gemeinderatssitzung sei beschlossen worden, sich zu wehren, sagt Feller weiter. «Wir haben uns seit Jahren für besseren öffentlichen Verkehr sowie für eine Verkehrsentlastung eingesetzt. Es kann nicht sein, dass man dies beim Bund und Kanton ignoriert.»

«Keine Verfügung»

Die Priorisierung des ARE sei ja «keine Verfügung» und könne möglicherweise später wieder ändern, sagt Erich Feller weiter. Er gedenke aber nicht, dies einfach so hinzunehmen, schliesslich habe man mit der Korridorstudie Aaretal auch ein Dokument in der Hand, welches beweise, dass sowohl der Viertelstundentakt der Züge als auch eine Entlastungsstrasse für Münsingen notwendig seien.

«Kanton entscheidet»

«Unsere Ansprechpartner für die Agglomerationsprogramme sind die Kantone. Wir können unsere Entscheide nicht Hunderten von Gemeinden kommunizieren», sagt Georg Tobler, Sektionschef Agglomerationspolitik beim ARE. «Wir haben unsere Priorisierungen kurz vor Weihnachten der bernischen Baudirektion mitgeteilt und danach den Medien», so Tobler weiter. Gegen die Priorisierungsentscheide des Bundes müssten die Gemeinden beim Kanton intervenieren. Zurzeit laufe die Vernehmlassung. «Der Kanton, in diesem Fall die bernische Baudirektion, entscheidet, welche Schwerpunkte er in seiner Vernehmlassung setzen will», erklärt der ARE-Sektionschef.

Ein Artikel aus der

www.muensingen.ch

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Erstellt: 17.01.2009
Geändert: 17.01.2009
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