Münsingen - Energiewende gerät ins Stocken
Das Gemeindeparlament weist die Vorlage zur "Energiezukunft" zurück.
Bürgerliche kategorisch dagegen
Grund für die Ausarbeitung der nun gescheiterten Vorlage war eine vom Gemeinderat in Auftrag gegebene Studie. Diese zeigte auf, dass die Gemeinde über vier Fünftel ihres Energieverbrauchs einsparen könnte. Der Gemeinderat wollte zur Tat schreiten und arbeitete ein Reglement aus, mit dem die Einsparungen Tatsache werden sollten. Doch die gemeinderätlichen Vorschläge wurden im Herbst in der Vernehmlassung zerzaust.
Schon damals gingen den Rechten die Vorschläge viel zu weit und den Linken zu wenig weit. In der Folge blieb vom einstigen Ansinnen des Gemeinderats einzig ein "schlankes Reglement" übrig, wie es die zuständige Gemeinderätin Rosmarie Münger (SP) ausdrückte. Eines, das nur das "absolute Minimum" an Massnahmen enthalte.
Das war darin enthalten:
- Beiträge an den gemeindeeigenen Energieversorger zur Erstellung von Solaranlagen auf Gemeindeliegenschaften.
- Beiträge, um die Gemeindeliegenschaft energetisch zu sanieren.
- Energiecoachings für Immobilienbesitzer.
Den rechten Parteien gingen auch diese rudimentären Vorschläge noch immer zu weit, zudem seien sie unnötig. "Die zeitgemässe Sanierung der Gemeindeliegenschaften soll über das normale Budget finanziert werden", sagte Hansueli Strahm von der SVP. Marc Bürki (Freie Wähler) monierte, Energiecoaching werde bereits durch den Kanton subventioniert. Die linken Parteien unterstützten die Vorlage.
Die Vorschläge hätten einerseits durch eine Entnahme aus der Mehrwertabschöpfung finanziert werden sollen. Andererseits hätte ein Teil der Erträge aus den Abgaben auf den Strompreisen verwendet werden sollen. Doch die Debatte über die Finanzierung war nach der Rückweisung des zugrunde liegenden Reglements obsolet.
Zweite Chance