Münsingen - Die Regionalbank ist bereit für den grossen Schritt
Die Spar- und Leihkasse Münsingen (SLM) hat ein gutes Jahr hinter sich. Doch an der Generalversammlung gehts primär um die Zukunft: Die Vorbereitungen für die Fusion mit der Bernerland-Bank (BLB) laufen auf Hochtouren.
2011 war ein gutes Jahr. Die Spar- und Leihkasse Münsingen schliesst mit einem Bruttogewinn von 9,2 Millionen Franken ab. Die Dividende für die Aktionäre wird dank des guten Geschäftsganges um eine Einheit auf 27 Franken erhöht. An der 142. Generalversammlung der 1870 gegründeten Regionalbank drehten sich die Diskussionen um die geplante Fusion mit der Bernerland-Bank (wir berichteten).
Noch sei die Spar- und Leihkasse Münsingen mit soliden Kennzahlen unterwegs, betonte Verwaltungsratspräsident Walter Neuenschwander vor 910 Aktionären. Und weiter: «Damit diese Zahlen dauerhaft gut bleiben und ein gesundes, nachhaltiges Wachstum möglich ist, gibt es als Lösung nur das Zusammengehen mit einer anderen Bank.» Mit der SLM und der BLB würden sich zwei gesunde, gleichberechtigte Partner zusammenschliessen. «Es wäre eine wirtschaftlich und geografisch sinnvolle Ergänzung, welche die Eigenständigkeit beider Häuser stärken würde», erläuterte der Verwaltungsratspräsident.
Derzeit prüft ein externer Projektleiter die beiden Banken. Diverse Projektgruppen sind daran, Fragen zum Namen des neuen Finanzinstituts, zu dessen Hauptsitz und zu Vorsitz von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat zu beantworten. Eine am Samstag beschlossene Statutenanpassung setzt die Schwelle für ein Ja zur angestrebten Fusion an der ausserordentlichen GV vom 3. November tiefer. Die neue Regelung besagt, dass zwei Drittel der an der ausserordentlichen GV anwesenden Aktienstimmen genügen, um der geplanten Fusion grünes Licht zu erteilen.
Diverse Voten aus der Generalversammlung zeigten aber, dass die Fusion mit der BLB nicht nur auf Zustimmung stösst. Ein Zusammengehen mit der 2002 aus der Amtsersparniskasse Sumiswald, der Spar- und Leihkasse Sumiswald, der Spar- und Leihkasse Madiswil, der Ersparniskasse Wyssachen und der Ersparniskasse Dürrenroth entstandenen BLB wird von einzelnen Aktionären als unnötig erachtet. Diesen Wortmeldungen hielt Beat Hiltbrunner, Vorsitzender der SLM-Geschäftsleitung, entgegen, dass die Fusion aus der Position der Stärke erfolge. Sie sei das richtige Mittel, um die Erfolgsgeschichte fortsetzen zu können.
Die Entscheidung fällt also am 3. November. Wenige Stunden vor der SLM wird auch die BLB an der ausserordentlichen GV über die Fusion befinden.