Münsingen - Dank der neuen Maschine sichert USM Arbeitsplätze

Der Möbelhersteller USM in Münsingen hat die Pulverbeschichtungsanlage fertig gebaut. Bis zum Sommer wird die Maschine eingefahren. Dann soll sie effizienter und günstiger produzieren als das Vorgängermodell. Mit diesem Schritt will USM Arbeitsplätze der Festangestellten sichern.

Rahel Guggisberg, Berner Zeitung BZ

Es riecht nach Reinigungslösung. Maschinen hämmern ohrenbetäubend im Gleichtakt. In der neu gebauten unterirdischen Pulverbeschichtungsanlage fassen drei Roboter Metallelemente und hängen sie in zwei verschiedenen Höhen in einen Rahmen. Sobald er voll ist, wird er automatisch gesteuert und in ein Pufferlager gebracht. Im nächsten Schritt werden die Metallelemente gefärbt: Von zwei Seiten her sprühen Düsen Pulver. Es handelt sich um Polyurethanpulver ohne Schwermetalle. «Bei den Rohstoffen setzen wir auf Schweizer Qualität», sagt Firmenchef Mirco Castellan. Dank der langen Lebensdauer seien USM-Möbel nachhaltig. So hebe man sich von Konkurrenten ab. Nach einem Trocknungsprozess werden die Metallelemente verpackt. Drei Roboter legen je zwei Elemente in Paletten. Dazwischen liegt eine Schutzfolie. Der ganze Ablauf dauert pro Element mindestens 90 Minuten.

 

Weniger Handarbeit

 

«Weltweit ist diese Pulverbeschichtungsanlage einmalig. Ab Sommer soll sie laufen. Bis dahin muss sie genau eingefahren werden», sagt Castellan. In Zukunft soll es möglich sein, die Maschine via Computersimulation zu steuern. Sie arbeitet 30 Prozent effizienter als ihr Vorgänger. Tiefer werden zudem die Betriebskosten: Der Energie- und Wasserverbrauch geht um 30 Prozent zurück. «So wirken wir dem allgemeinen Kostendruck entgegen. Dank der neuen Maschine sichert USM die Arbeitsplätze der 230 Festangestellten in Münsingen», sagt Castellan. Im Ausland beschäftigt USM 180 Mitarbeiter. Bis zum Sommer aber beschichtet USM die Metallelemente noch oberirdisch, nur ein paar Meter entfernt, in der alten Anlage. 13 Temporärangestellte hängen hier die USM-Metallelemente noch von Hand an Haken. Weil diese Handarbeit ab Sommer wegfällt, verlängert USM voraussichtlich die befristeten Verträge der Temporären nicht.

 

Verwaltungsratspräsident Alexander Schärer stösst hinzu: «Ich bin extrem stolz auf die neue Maschine.» 20 Millionen Franken hat USM in Anlage und Halle investiert. Fünf Jahre dauerte der Bau. Wie geht es USM denn wirtschaftlich? «Trotz schwierigen Rahmenbedingungen konnten wir uns in den letzten Jahren gut behaupten». Zahlen zu Umsatz und Gewinn nennt das Familienunternehmen keine. Schärer verrät aber, dass der Umsatz pro Jahr knapp unter der Grenze von 200 Millionen Franken liegt.

 

Designklassiker für Büros

 

USM orientiert sich zunehmend international. Zwei Drittel der in der Schweiz produzierten Möbel werden exportiert. Die Designklassiker werden in Büros und im privaten Bereich eingesetzt. Die Möbel funktionieren simpel: In eine Kugel werden sechs Löcher gefräst und ein Bolzen geschraubt. Dann werden verchromte Stahlrohre montiert und an den Seiten Bleche fixiert. Kunden können die Möbel individuell zusammenstellen.


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Erstellt: 12.02.2014
Geändert: 12.02.2014
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