Münsingen - Alles offen, alle hoffen
In zehn Tagen werden ein neuer Gemeindepräsident, der Gemeinderat und das Parlament gewählt.
Die Wahl des Gemeindepräsidenten stellt die übrigen Entscheidungen in den Schatten: Am 27. Oktober stehen sich der amtierende Gemeinderat Jakob Hasler (EVP) und der einstige Parlamentarier Beat Moser (Grüne) gegenüber. Das Duell verheisst grosse Spannung.
Gemeinderat: Konstanz
Dagegen scheinen die Gemeinderatswahlen auf den ersten Blick wenig Dramatik zu versprechen. Nur gerade Hans Rudolf Schönenberg (parteilos, früher FDP) und Peter Baumann (SP), Vertreter des neuen Ortsteils Trimsteins im Gemeinderat, treten nicht mehr an.
Fünf amtierende Gemeinderäte aber stellen sich erneut der Wahl. Als Bisherige befinden sie sich gewiss in einer komfortablen Situation. Werden sie alle wieder gewählt – und Hasler nicht neuer Gemeindepräsident–, gibt es nur gerade einen Sitz in der Exekutive neu zu besetzen.
Auf den zweiten Blick aber könnte der eine oder andere Sitz durchaus in Gefahr sein. Schliesslich lag der Gemeinderat in den letzten Jahren nicht immer auf der Linie der Bevölkerung, wie mehrere Abstimmungen zeigten. Hinzu kommt, dass unter den total 29 Kandidierenden auch langjährige und bekannte Parlamentarier anzutreffen sind.
Alle Parteien mit einem Sitz im Gemeinderat haben jetzt das gleiche Ziel: SP, FW, Grüne, SVP und EVP wollen ihren Sitz halten. Die BDP und FDP dagegen möchten neu in der Exekutive vertreten sein. Die neue GLP dagegen rechnet sich nur Aussenseiterchancen aus.
Parlament: Zersplitterung
Bei den Parlamentswahlen ist die Ausgangslage ebenso offen und ausgeglichen. Bei den Wahlen 2009 unterschieden sich die Anteile von Grünen, FDP, Freien Wählern, SP und SVP nur durch wenige Prozente. An der Parteienzersplitterung dürfte sich wenig ändern. Umso mehr, da mit der GLP eben eine neue Partei mitmischt. Hinzu kommt, dass sich die BDP etabliert hat und EVP und EDU auf treue Wähler zählen dürfen.
Darum tönt es auch hier bei fast allen Parteien gleich: ein Sitzgewinn wäre wünschenswert und schön, Verluste sind zu vermeiden, können aber nicht ausgeschlossen werden. Bei der ausgeglichenen Ausgangslage braucht es nur wenig für eine Überraschung.
Trimstein: Neu dabei
Ein Jahr nach der Fusion können auch die Trimsteiner in der Münsinger Politik mitmischen. Von den 138 Kandidierenden kommen 11 aus Trimstein, je 3 von der GLP und der SVP.