Münsingen - Aaretaler Premiere für Charlys Tante

Die Aaretaler Volksbühne bringt die Komödie «Charlys Tante» auf die Bühne. Am Donnerstag ist Premiere im Schlossgutsaal.

Ursula Grütter / Berner Zeitung BZ
Theaterspielen hat in Münsingen Tradition. Bereits 1918 wurde der heutige Verein Aaretaler Volksbühne Münsingen gegründet. Seither ist die Aaretaler Volksbühne weit über Münsingen hinaus ein Begriff.

Dieses Jahr spielt die Gruppe die bekannte Komödie «Charlys Tante». Das Stück ist ein Klassiker, der schon mehrmals verfilmt worden ist. «Komödien gekonnt aufzuführen, ist für Laiendarsteller eine grosse Herausforderung», sagt Regisseurin Beatrice Riesen. Bei der «Aaretaler Volksbühne» ist daraus keine billige Travestieshow mit wackelnden Männerhintern in Frauenkleidern geworden. Wenn Göpf – gespielt wird er von Remo La Marra – als angebliche Tante Rösli über die Bühne tanzt, liegt ein Hauch von Erotik in der Luft.

Eine Tante muss her

Die Geschichte handelt von einem Ferienaufenthalt in den frühen 60er-Jahren. Zur gesellschaftlichen Norm gehört, dass Liebespaare vor der Ehe keinen Sex haben. Die kontrollierenden Blicke der Verwandten sind überall. Bei Charly Peterhans (Philipp Kobel und Sonja Hug (Jolanda Schild) reichen sie bis ins Tessin. Und weil Tante Rösli als Aufsichtsperson gerade verreist ist, muss für den Kontrollgang von Onkel Roberto (Samuel Kobel) eine Tante her. «Für mich zählt, was man zählen kann», sagt Roberto, und so verhält er sich auch. Als er die teure Villa von Tante Rösli sieht, schlägt sein Herz gleich höher.

Mit Nachwuchstalenten

«Charlys Tante» des Autors Brandon Thomas wurde landauf, landab schon hundertfach gespielt. Wieso inszeniert nun auch die Aaretaler Volksbühne diesen Klassiker? Die Geschichte ist anspruchslos, und es fehlt der Aktualitätsbezug. «Wir achten darauf, ein möglichst abwechslungsreiches Programm zu bieten», sagt Samuel Kobel, Präsident des Vereins. Letztes Jahr sei es ein Musical gewesen, und mit «Polenliebchen» habe man 2007 ein Stück zur Kriegsgeschichte gewählt. «Jetzt war es an der Zeit, wieder einmal eine unbeschwerte Komödie zu bringen», erklärt Kobel.

Bei der Regie wechselt der Verein zwischen internen und externen Regisseuren ab. Mit Beatrice Riesen steht dieses Jahr eine erfahrene Theaterfrau aus den eigenen Reihen im Einsatz. Und sie kann dabei auf ebenso erfahrene Spielleute und Bühnenbildner zählen. «Das Wandbild mit der Tessiner Landschaft und dem See passt einfach perfekt», sagt Riesen. Sie ist sicher, dass nicht nur das Bühnenbild beim Publikum gut ankommt. Das Spielniveau ihrer Leute sei hoch, so Riesen, und sie sei stolz darauf, dass der Verein auf eigene Nachwuchstalente setzen könne.

Der Vorverkauf für die Aufführungen ist angelaufen. Gespielt wird am 18., 20., 21., 23., 24., 26., 27. und 28. November sowie am 1., 3., und 4. Dezember. Die Vorstellungen finden im Gemeindesaal Schlossgut in Münsingen statt.

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Erstellt: 17.11.2010
Geändert: 17.11.2010
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