Mühle Hunziken: Boris Pilleri feiert "Dirty-seven Years"
Die Live-DVD. «One Night Live!» wurde vor einem Jahr in der Mühle Hunziken aufgenommen. Heute Samstag wird diese Dirty-seven Years Anniversary DVD getauft.
Samuel Mumenthaler, Berner Zeitung BZ
Gewisse Dinge ändern sich nie, und das ist gut so. Man stelle sich vor, Boris Pilleri würde an einem Konzert seiner Band Jammin’ zu rappen beginnen oder eine Mundartballade anstimmen.
Undenkbar! Pilleri ist eine feste Grösse in der Berner Musikszene, von der wir nichts hören wollen als Blues, Rock ’n’ Roll und Funk. Und natürlich ein paar dieser virtuosen Gitarrenläufe, die «Böru» aus seinen Handgelenken zu schütteln scheint, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres, während er den Kaugummi von einer Mundecke in die andere schiebt.
Der 53-jährige Gepard der Berner Gitarristen zieht schon seit 37 Jahren sein Ding durch, und weil er auch sonst kein Freund des 08/15-Lebensstils ist, gönnt er sich und seinen Fans zu diesem speziellen Jubiläum eine Live-DVD. «One Night Live!» wurde vor einem Jahr in der Mühle Hunziken aufgenommen, einem Ort, den Pilleri bestens kennt – ein Porträt von «Mühli Pesche» Burkhart und seiner Frau Pia zeichnete er, als das Lokal noch vor allem wegen seines Programms in den Medien war. Denn Pilleri ist nicht nur auf der Gitarre ein überzeugter Handwerker. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Grafiker, und auch hier ist ihm die Feinarbeit mit dem Bleistift lieber als ein anonymes Computerprogramm.
Nicht, dass Boris Pilleri sich Veränderungen verschliessen würde. Seine Musik ist jazziger und tanzbarer geworden, was nicht zuletzt auf das Konto seiner jungen Musiker geht, die ihre Instrumente beherrschen. Die Leidenschaft für die Musik aber ist die alte geblieben, Pilleris Gesang ist immer noch hingebungsvoll und kratzig. Er brauche die Musik auch physisch, schliesslich sei er nicht der Sportlertyp, sagt er, dem man das mit Blick auf seinen Körperbau nicht ganz abnehmen will. Eine Show kriegt man nicht zu sehen, lieber nickt der Leader anerkennend seinen Musikern zu, wenn diese zu einem Solo ausholen.
Dass er mit seiner Band (die damals noch Jammin’ the Blues hiess) ein Star im ehemaligen Ostblock war und am Freedom Festival in Philadelphia vor 400 000 Leuten spielte, mag Pilleri nicht hervorstreichen. Er ist ein bescheidener Typ, der sich eher nach dem Wohlbefinden der anderen erkundigt, als über sich zu reden. Und er ist wieder «on the Road». Heute Abend kehrt er an den Tatort zurück, um seine Live-DVD zu taufen. Wer mit Boris auf sein 37. Bühnenjubiläum anstossen will, ist nicht zu spät: Für den Gig sind noch einige Tickets zu haben.
[i] Der BERN-OST Veranstaltungseintrag...
Undenkbar! Pilleri ist eine feste Grösse in der Berner Musikszene, von der wir nichts hören wollen als Blues, Rock ’n’ Roll und Funk. Und natürlich ein paar dieser virtuosen Gitarrenläufe, die «Böru» aus seinen Handgelenken zu schütteln scheint, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres, während er den Kaugummi von einer Mundecke in die andere schiebt.
Der 53-jährige Gepard der Berner Gitarristen zieht schon seit 37 Jahren sein Ding durch, und weil er auch sonst kein Freund des 08/15-Lebensstils ist, gönnt er sich und seinen Fans zu diesem speziellen Jubiläum eine Live-DVD. «One Night Live!» wurde vor einem Jahr in der Mühle Hunziken aufgenommen, einem Ort, den Pilleri bestens kennt – ein Porträt von «Mühli Pesche» Burkhart und seiner Frau Pia zeichnete er, als das Lokal noch vor allem wegen seines Programms in den Medien war. Denn Pilleri ist nicht nur auf der Gitarre ein überzeugter Handwerker. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Grafiker, und auch hier ist ihm die Feinarbeit mit dem Bleistift lieber als ein anonymes Computerprogramm.
Nicht, dass Boris Pilleri sich Veränderungen verschliessen würde. Seine Musik ist jazziger und tanzbarer geworden, was nicht zuletzt auf das Konto seiner jungen Musiker geht, die ihre Instrumente beherrschen. Die Leidenschaft für die Musik aber ist die alte geblieben, Pilleris Gesang ist immer noch hingebungsvoll und kratzig. Er brauche die Musik auch physisch, schliesslich sei er nicht der Sportlertyp, sagt er, dem man das mit Blick auf seinen Körperbau nicht ganz abnehmen will. Eine Show kriegt man nicht zu sehen, lieber nickt der Leader anerkennend seinen Musikern zu, wenn diese zu einem Solo ausholen.
Dass er mit seiner Band (die damals noch Jammin’ the Blues hiess) ein Star im ehemaligen Ostblock war und am Freedom Festival in Philadelphia vor 400 000 Leuten spielte, mag Pilleri nicht hervorstreichen. Er ist ein bescheidener Typ, der sich eher nach dem Wohlbefinden der anderen erkundigt, als über sich zu reden. Und er ist wieder «on the Road». Heute Abend kehrt er an den Tatort zurück, um seine Live-DVD zu taufen. Wer mit Boris auf sein 37. Bühnenjubiläum anstossen will, ist nicht zu spät: Für den Gig sind noch einige Tickets zu haben.
[i] Der BERN-OST Veranstaltungseintrag...