Motorrad - Tom Lüthi: "Es geht step by step aufwärts"

Die "Wüsten-"Piste von Doha war für Tom Lüthi eine Reise wert: Der Berner Honda-Werkfahrer gewann in Katar als 13. drei WM-Punkte. Lüthi kann seinen Aufwärtstrend schon in wenigen Tagen fortsetzen, bereits am kommenden Sonntag f

Si / Res Reinhard, info@reinhards.ch
Thomas Lüthi, stimmt der Eindruck, dass Sie sich im Aufwärtstrend befinden?

Lüthi: Ich bin überzeugt, dass ich die Krise hinter mir habe.

Was war Ihr Rezept gegen die Krise?

Arbeiten, jedes Detail noch mehr pflegen, um wieder stärker zu werden. Man darf nicht zu grosse Sprünge erwarten - das ist das einzige Rezept. Es geht step by step aufwärts!

Sie belegten in Katar Rang 13 - Ihre Einschätzung?

Die ist eigentlich positiv. Ich habe wieder Punkte geholt, so wie ich das vor der Saison für jedes Rennen mindestens plante.

Über lange Zeit sah es sogar nach einem besseren Resultat aus.

Ja. Der Start ins Rennen war nicht wirklich gut. Aus der 1. Runde kam ich als 15. zurück. Ich habe dann aber gleich bemerkt, dass ich schneller unterwegs bin als die Konkurrenten in meiner Umgebung. Dies war wegen der weicheren Reifen. Ich versuchte deshalb am Anfang anzugreifen, was mir gelang. Ich wollte in eine gute Gruppe vorfahren, um mich dann, wenn die Reifen nachzulassen beginnen, im Windschatten der anderen einzureihen und mich zu einem guten Resultat mitziehen zu lassen.

Wieso klappte dieses Vorhaben nicht?

Meine Reifen bauten wie befürchtet ab, sogar schon vor der Hälfte des Rennens. Das Motorrad begann zu rutschen. Ich musste zurückstecken, wurde von den anderen Fahrern in der Gruppe überholt und konnte schliesslich nicht einmal mehr folgen.

Ihre anfänglichen Begleiter fuhren schliesslich um den 9. Platz.

Die waren für mich ausser Reichweite. Ich konnte keine konstanten Rundenzeiten mehr fahren und so deren Tempo nicht mitgehen. Ich wollte einfach noch meine Punkte sichern, unter den ersten 15 ins Ziel fahren.

Vor zwei Wochen sind Sie in Motegi im Training bös gestürzt. Sie verletzten sich damals am Fuss, der Rücken tat Ihnen auch weh. Fühlten Sie sich in Doha davon behindert?

Nein, beim Fahren wars kein Problem. Doch nachher spürte ich die Fussverletzung wieder.

Sie flogen einen Tag nach dem GP bereits weiter nach Sepang, wo es am Freitag weitergeht. Freuen Sie sich speziell, Ihren Aufwärtstrend am Ort, wo Sie im vergangenen Jahr Vierter wurden, bestätigen zu können?

Jedes Rennen ist für mich speziell. Doch Malaysia wird dem Team und mir einen Vergleich zu letztem Jahr ermöglichen.

Sie sprechen Veränderungen an Ihrem Motorrad für die drei letzten Grands Prix in Malaysia, Australien (Philipp Island) und Valencia an.

Ja, das Team und ich haben entschieden, den Töff umzubauen. Ich werde wieder auf den letztjährigen Rahmen umsteigen. So haben wir dann auch einen guten Vergleich zu 2003, mit dem alten Rahmen sind dann die Bedingungen wieder gleich.

Was genau verändert sich?

Das Motorrad ist so weniger starr. Mit diesem Rahmen spüre ich die Grenze beim Einbremsen und Aus-der-Kurve-beschleunigen besser. Dort wird ja auch das Rennen entschieden, und nicht etwa auf den Geraden.

www.thomasluethi.ch

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Erstellt: 04.10.2004
Geändert: 04.10.2004
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