Motorrad - Thomas Lüthi: Gereifter Jubilar auf Erfolgssuche
Der am Sonntag stattfindende GP von Japan ist das hundertste Rennen in der Karriere des Emmentaler Motorradprofis Tom Lüthi. Fünf Siege hat der 22-Jährige aus Linden bisher gefeiert, allerdings noch keinen in der 250-ccm-Klasse.
David Wiederkehr / Der Bund
Es ist wie ein anderes Gesicht. Wie ein anderer Mensch, dieser Tom Lüthi vom Juli 2002, den man damals noch Thomas Lüthi nannte. Der als 15-Jähriger am Sachsenring in der Weltmeisterschaft debütierte und bei seinem ersten GP 26. wurde. Und dabei «ziemlich nervös» war.
Dieser junge Bursche aus Linden inmitten der Hügel des Emmentals brauchte aber gerade einmal elf Monate, um zu beweisen, was er kann. Beim GP von Katalonien am 15.Juni 2003 lieferte sich Lüthi, noch immer nicht älter als 16, ein packendes Duell mit Daniel Pedrosa um den Sieg. Wohlgemerkt: Bei Pedrosa handelt es sich um jenen Spanier, der heute in der MotoGP-Klasse zu den Anwärtern auf den WM-Titel gehört. Noch in der letzten Runde hatte der Schweizer in Führung gelegen, ehe ihn Pedrosa in der vorletzten Kurve überholte und auf Rang 2 verwies. Ein anderer späterer Weltmeister in der Königsklasse, Casey Stoner, war in jenem Rennen mit Lüthi am Hinterrad gestürzt.
Professionelles Umfeld
Mittlerweile ist der Teenager von einst 22-jährig und bei 99 GP-Starts angekommen der morgen stattfindende Grosse Preis von Japan in Motegi ist sein Jubiläumsrennen. 8 Saisons, 99 Grands Prix, 695 WM-Punkte. 21 Ausfälle, 12 Podestplätze, 5 Siege und 1 Weltmeistertitel liegen zwischen Thomas und Tom Lüthi.
Die beiden haben ausser ihrer bescheidenen und höflichen Art nicht viel gemeinsam. Auf der Rennstrecke ist Lüthi längst zum selbstbewussten Fahrer gereift, der weiss, was er will, was es dazu braucht und was nicht. Der sich, dem Erfolg zuliebe, nicht scheut, seine Meinung zu sagen und von sich aus Massnahmen zu ergreifen. Der ein Team um sich hat, das in Sachen Professionalität einer MotoGP-Entourage nicht in vielem nachsteht.
Der gefeierte Mann war Lüthi nach der Saison 2005 und dem Weltmeistertitel. Viermal hatte er in jenem Jahr die Ziellinie als Sieger überquert. Seinen Widersacher Mika Kallio auch der Finne fährt mittlerweile in der MotoGP-Klasse hielt er mit beeindruckender Konstanz in Schach und sicherte sich die WM im abschliessenden Grand Prix in Valencia mit einer Punktlandung auf den just benötigten neunten Platz. An die Konstanz aus jener Saison ist Lüthi seither nie mehr herangekommen. Ein Jahr zum Vergessen war hernach jenes der Titelverteidigung bei den 125ern. In der Saison nach seiner Wahl zum Schweizer Sportler des Jahres stürzte Lüthi gleich in vier Rennen. Bruchpilot nannten ihn da einige.
Seit gut zwei Jahren nun fährt er in der Viertelliterklasse; bisher mit mässigem Erfolg. Zwei Podestplätze in Mugello und in Assen waren im vergangenen Jahr die grössten Erfolge. Lüthi verschlechterte sich gar auf den elften WM-Rang. 2009 ist der erste Sieg eingeplant; er wäre für Lüthi, wie im Juni vor einem Jahr das erste Podest in Italien, «eine Erleichterung».
Ungeliebtes Terrain
Teamchef Daniel Epp sagt zu diesem Thema, «Siege kann man nicht planen, die passieren.» Der Saisonauftakt vor eineinhalb Wochen in Qatar gelang Lüthi ansprechend: Er fuhr auf Rang 6 und kämpfte bis zuletzt um den Podestplatz. Er hat die Gewissheiten, dass sein gegen Ende 2008 arg geschundener Körper die Strapazen mitmacht und seine Aprilia bestens funktioniert.
Die Strecke in Motegi indessen liegt dem Schweizer ähnlich wenig wie der Wüstencircuit in Losail. Erst einmal, in seiner Weltmeistersaison 2005, fuhr er mit dem zweiten Rang auf das Podest. Im Vorjahr verpasste er diesen GP wegen seines vorangegangenen Sturzes in Indianapolis. Das Rennen in Japan findet am frühen Sonntagmorgen um 6.15 Uhr statt. «Für uns liegt mehr drin als ein sechster Platz», meint Teamchef Epp.
Ein Artikel aus
www.thomasluethi.ch
Dieser junge Bursche aus Linden inmitten der Hügel des Emmentals brauchte aber gerade einmal elf Monate, um zu beweisen, was er kann. Beim GP von Katalonien am 15.Juni 2003 lieferte sich Lüthi, noch immer nicht älter als 16, ein packendes Duell mit Daniel Pedrosa um den Sieg. Wohlgemerkt: Bei Pedrosa handelt es sich um jenen Spanier, der heute in der MotoGP-Klasse zu den Anwärtern auf den WM-Titel gehört. Noch in der letzten Runde hatte der Schweizer in Führung gelegen, ehe ihn Pedrosa in der vorletzten Kurve überholte und auf Rang 2 verwies. Ein anderer späterer Weltmeister in der Königsklasse, Casey Stoner, war in jenem Rennen mit Lüthi am Hinterrad gestürzt.
Professionelles Umfeld
Mittlerweile ist der Teenager von einst 22-jährig und bei 99 GP-Starts angekommen der morgen stattfindende Grosse Preis von Japan in Motegi ist sein Jubiläumsrennen. 8 Saisons, 99 Grands Prix, 695 WM-Punkte. 21 Ausfälle, 12 Podestplätze, 5 Siege und 1 Weltmeistertitel liegen zwischen Thomas und Tom Lüthi.
Die beiden haben ausser ihrer bescheidenen und höflichen Art nicht viel gemeinsam. Auf der Rennstrecke ist Lüthi längst zum selbstbewussten Fahrer gereift, der weiss, was er will, was es dazu braucht und was nicht. Der sich, dem Erfolg zuliebe, nicht scheut, seine Meinung zu sagen und von sich aus Massnahmen zu ergreifen. Der ein Team um sich hat, das in Sachen Professionalität einer MotoGP-Entourage nicht in vielem nachsteht.
Der gefeierte Mann war Lüthi nach der Saison 2005 und dem Weltmeistertitel. Viermal hatte er in jenem Jahr die Ziellinie als Sieger überquert. Seinen Widersacher Mika Kallio auch der Finne fährt mittlerweile in der MotoGP-Klasse hielt er mit beeindruckender Konstanz in Schach und sicherte sich die WM im abschliessenden Grand Prix in Valencia mit einer Punktlandung auf den just benötigten neunten Platz. An die Konstanz aus jener Saison ist Lüthi seither nie mehr herangekommen. Ein Jahr zum Vergessen war hernach jenes der Titelverteidigung bei den 125ern. In der Saison nach seiner Wahl zum Schweizer Sportler des Jahres stürzte Lüthi gleich in vier Rennen. Bruchpilot nannten ihn da einige.
Seit gut zwei Jahren nun fährt er in der Viertelliterklasse; bisher mit mässigem Erfolg. Zwei Podestplätze in Mugello und in Assen waren im vergangenen Jahr die grössten Erfolge. Lüthi verschlechterte sich gar auf den elften WM-Rang. 2009 ist der erste Sieg eingeplant; er wäre für Lüthi, wie im Juni vor einem Jahr das erste Podest in Italien, «eine Erleichterung».
Ungeliebtes Terrain
Teamchef Daniel Epp sagt zu diesem Thema, «Siege kann man nicht planen, die passieren.» Der Saisonauftakt vor eineinhalb Wochen in Qatar gelang Lüthi ansprechend: Er fuhr auf Rang 6 und kämpfte bis zuletzt um den Podestplatz. Er hat die Gewissheiten, dass sein gegen Ende 2008 arg geschundener Körper die Strapazen mitmacht und seine Aprilia bestens funktioniert.
Die Strecke in Motegi indessen liegt dem Schweizer ähnlich wenig wie der Wüstencircuit in Losail. Erst einmal, in seiner Weltmeistersaison 2005, fuhr er mit dem zweiten Rang auf das Podest. Im Vorjahr verpasste er diesen GP wegen seines vorangegangenen Sturzes in Indianapolis. Das Rennen in Japan findet am frühen Sonntagmorgen um 6.15 Uhr statt. «Für uns liegt mehr drin als ein sechster Platz», meint Teamchef Epp.
Ein Artikel aus

www.thomasluethi.ch