Motorrad - So geht Tom Lüthi in die neue Saison
Saison-Vorbereitung der etwas anderen Art. Tom Lüthi besucht die Geparden Max und Moritz. Das Trio ist aus dem gleichen Holz geschnitzt.
Schmusend mit den beiden Zwillings-Geparden Max und Moritz liegt Tom Lüthi in Toni’s Zoo im luzernischen Rothenburg am Boden. Innert Minuten hat Tom das Zutrauen der beiden Raubkatzen gewonnen. Kein Wunder: Schliesslich sind Katzen die Lieblingstiere des Emmentalers, der ohnehin als Tierfreund bekannt ist.
Und noch wichtiger für die schnell hergestellte Verbindung: Lüthi und die Geparden liegen auf der gleichen Wellenlänge. Trotzdem geniesst der 25-Jährige das Abenteuer mit einigem Respekt. «Ich habe nie vergessen, dass sie gefährliche Raubtiere sind», sagt Lüthi. «Aber die Kraft und Energie, die sie ausstrahlen, ist enorm. Das war ein tolles, eindrückliches Erlebnis.»
Die Gemeinsamkeiten mit den Geparden kann auch Tom nicht leugnen. So sind beide gefährlich schnell. Auf der einen Seite das schnellste Tier der Welt, das auf kurzen Strecken bis 112 km/h erreicht und so für jede Gazelle zur Gefahr wird. Auf er anderen Seite Lüthi, der mit seinem Töff in der Moto2-Klasse bis zu 290 km/h schafft und in diesem Jahr Furore machen will.
Dass er sehr gefährlich werden kann für seine Konkurrenten, beweist er derzeit bei den letzten offiziellen Tests in Jerez. Den ersten Tag schliesst Lüthi überlegen auf dem ersten Platz ab. Auch gestern ist er klar der Schnellste. 1:42,158 – eine halbe Sekunde besser als am Vortag!
Die Hoffnung, dass er dort vorne bleibt, ist gross beim 125ccm-Weltmeister 2005. Denn in diesem Jahr stimmt auf dem Töff von Beginn weg alles. Das Gefühl ist da, sofort wurde die richtige Basis in der Abstimmung gefunden und weiterentwickelt. «So extrem hatte ich das noch nie», sagt Lüthi. Die gute Basis soll nun dabei helfen, die Saison auf einem konstant hohen Niveau durchzuziehen und nicht in ein Tief zu fahren, wie das in den letzten Jahren jeweils der Fall war.
Was Lüthi in den letzten Jahren immer hatte, war seine Eleganz. Auch das teilt er mit den Geparden. Nur ist dieses Detail dem Stilisten nicht wichtig. Lüthi: «Es ist mir egal, wie es auf dem Töff aussieht. Schnell muss es sein. Aber ich bin schon eher einer der gefühlvollen Fahrer.»
Gefühlvoll darf es dann auch privat werden bei Lüthi. «Weil ich viel unterwegs bin, bleibe ich gerne auch mal einfach zu Hause mit Fabienne, wenn ich Zeit habe. Und dann habe ich es gerne auch etwas kuschliger.» Genauso wie die beiden grossen Schmusekatzen.