Motorrad - Jetzt ein Neustart - wie Superstar Rossi

Die Moto 2 WM mit Tom Lüthi: «Ich bin ratlos…» Diese Worte hatte Tom Lüthi an den Rennwochenenden vor dem Grand Prix von Deutschland schon gebraucht – und der Emmentaler benützte sie auch nach dem WM-Lauf der Moto2-Klasse auf dem Sachsenring und Rang 9 letzten Sonntag.

Wochen-Zeitung
Längst ist nicht nur Lüthis Motorrad-Lieferant Suter in der Kritik. Der Oberaargauer Dominique Aegerter hat mit seinem ersten Sieg gezeigt, dass die (immer noch) überlegenen Piloten mit Kalex-Bikes – allen voran die WM-Ersten Esteve Rabat und Mika Kallio – schlagbar sind. Auch Lüthis Techniker-Crew um Alfred Willeke stösst seit Beginn der Zusammenarbeit 2010 immer wieder an Grenzen und «verrennt» sich regelmässig zum Sommer in der Motorrad-Abstimmung. Am Sachsenring machte nun das Gerücht die Runde, dass Lüthis Teamchef und Manager Daniel Epp genug hat vom GP-Zirkus. Epp ist seit Sommer 2006, seit Lüthis WM-Debüt, an dessen Seite.

Lüthi hat seine Vormachtstellung im Schweizer Motorradrennsport verloren. Aegerter hat ihm den Rang abgelaufen. Aber Lüthi ist nicht unmotiviert: Der Exweltmeister hat es letztes Jahr bewiesen, als er nach seinem Testunfall im Februar zurückkam und sechs Podestplätze holte. Wahrscheinlich tut Veränderung Lüthi gut. «Ich habe viele Biographien von grossen Sportsleuten gelesen. In ihren späten Jahren brauchten sie Veränderung – der Erfolg gab ihnen Recht.» Das sagte Renningenieur Jeremy Burgess Ende 2013, als er und Motorrad-Superstar Valentino Rossi ihre langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit (7 WM-Titel) für die Umwelt kaum nachvollziehbar beendeten. «Ich brauche einen neuen Antrieb», begründete Rossi. Mit Erfolg: In der laufenden MotoGP-WM hat er nach 9 Rennen 141 Punkte und 5 Podestplätze auf dem Konto. Besser war Rossi jeweils nur im Sommer 2009 – als er seinen 9. und bisher letzten Titel gewann.
 
GP-Report vom Sachsenring

• Das Klassement des Moto2-Rennens: 1. Dominique Aegerter (Sz), Suter 106,459 km oder 29 Runden in 41:12,461 (=155,0 km/h; 25 WM-Punkte). 2. Mika Kallio (Fin), Kalex, 0,091 Sekunden zurück (20 WM-Punkte). 3. Simone Corsi (It), Kalex, 10,514 (16). 4. Esteve Rabat (Sp), Kalex, 10,666 (13). 5. Maverick Vinales (Sp), Kalex, 11,418 (11). 6. Franco Morbidelli (It), Kalex, 14,100 (10). 7. Randy Krummenacher (Sz), Suter, 21,883 (9). 8. Mattia Pasini (It), Kalex, 21,976 (8). 9. Thomas Lüthi (Sz), Suter, 22,049 (7). 10. Xavier Simeon (Be), Suter, 26,510 (6). 11. Ricard Cardus (Sp), Tech3, 26,666 (5). 12. Marcel Schrötter (De), Tech3, 33,044 (4). 13. Louis Rossi (Fr), Kalex, 33,420 (3). 14. Luis Salom (Sp), Kalex, 37,193 (2). 15. Axel Pons (Sp), Kalex, 37,827 (1). Ferner: 24. Robin Mulhauser (Sz), Suter, 1:03,434 Minuten zurück. – 35 Fahrer gestartet, 28 klassiert. Schnellste Runde: Kallio, 14. Runde in 1:24,902 Minuten (=155,6 km/h).

• Qualifikation (= Startaufstellung): 1 Aegerter, 3,671 km oder 1 Runde in 1:24,761 Minuten (=155,9 km/h). 2 Kallio, 0,124 Sekunden zurück. 3 Rabat 0,271. 4 Jordi Torres (Sp), Suter, 0,347. 5 Morbidelli 0,357. 6 Corsi 0,371. 7 Johann Zarco (Fr), Caterham-Suter, 0,381. 8 Lüthi 0,427. 9 Alex de Angelis (RSM), Suter, 0,479. 10 Krummenacher 0,511. Ferner: 33 Mulhauser 2,002.

• WM-Zwischenklassement nach 9 von 18 Rennen: 1. Rabat, 170 Punkte (4 Siege). 2. Kallio 151 (2). 3. Vinales 120 (1). 4. Aegerter 96 (1). 5. Corsi 85. 6. Lüthi 68. 7. Salom 62. 8. West 58 (1). 9. Jonas Folger (De), Kalex, 47. 10. Zarco 46. Ferner: 20. Krummenacher 19.

• Nächster GP: 10. August Indianapolis (USA).
 

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Erstellt: 17.07.2014
Geändert: 17.07.2014
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