Motorrad - Das Wimbledon der Motorradrennfahrer

Was für die Tennisprofis das gegenwärtig laufende Wimbledon-Turnier ist, ist für die Motorradrennfahrer der Grand Prix von Holland in Assen: Ein Klassiker. Assen ist das einzige Rennen, das seit der Einführung der Strassen-WM im Jahr 19

Werner Haller, Wochen-Zeitung
An diesem Wochenende findet auf der 6 Kilometer langen Strecke bereits der 57. GP in Serie statt, welcher am Samstag wiederum von über 100 000 Zuschauern verfolgt werden wird. Um 15.30 Uhr wird zum Rennen der 125-ccm-Klasse gestartet, die so ausgeglichen ist wie schon lange nicht mehr und in welcher mit Tom Lüthi ein Schweizer zur absoluten Spitze gehört. Der 18-jährige Emmentaler aus Linden belegt im WM-Zwischenklassement nach sechs von 16 Rennen mit einem Rückstand von nur einem Punkt Platz 2 hinter dem Italiener Mattia Pasini. Ebenfalls nur einen Zähler hinter Lüthi folgt auf Position 3 der Finne Mika Kallio.

Tom Lüthi hat an Assen gute Erinnerungen. Vor zwei Jahren gelang ihm mit Platz 7 sogleich die Bestätigung des allerersten Podestplatzes seiner Karriere – dem 2. Rang beim GP von Katalonien in Montmelo (Sp). Vergangene Saison musste er nach einer Schulteroperation dann allerdings zuschauen. Jetzt startet er in Assen mit dem Ziel, das bisher «schwächste» GP-Weekend dieser Saison in Montmelo (7. Rang und 10. Startposition) zu korrigieren. Lüthi gehört zu den zuverlässigsten Piloten der 125er-Kategorie. Nach einer defektbedingten Aufgabe im Eröffnungsrennen in Jerez sammelte er in den darauffolgenden fünf Rennen total 83 Punkte und stürzte im Gegensatz zum WM-Vierten Gabor Talmasci (Ung; in Estoril), Mattia Pasini (It; in Le Mans), Mika Kallio (Fi; in Mugello) und dem WM-Fünften Marco Simoncelli (It; in Mugello) noch nie. Lüthi hat mit 31 Runden zusammen mit Kallio (36) und Pasini (30) in den bisherigen sechs Prüfungen auch am meisten Umgänge als Leader zurückgelegt.

Schweizer Siege in Assen bei den 125ern sind bisher dünn gesät: 1962 gewann der spätere Weltmeister Luigi Taveri und 1974 Bruno Kneubühler, welcher die Saison als Vizeweltmeister beendete.

Tom Lüthi ist Champion des Monats Mai

Thomas Lüthi aus Linden hat seine Konkurrenz um den Berner Sportchampion des Monats bös stehen lassen. Das Motorradass (125 ccm-WM) hat die Wahl zu diesem Titel klar für sich entscheiden können. 61,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler hat der 18-jährige aktuelle WM-Gesamtzweite für sich gewinnen können. Martin Friedli (NLA-Handballer bei Wacker Thun) belegte mit 26,5 Prozent Rang zwei und Pia Knecht (Inlineskaterin) wurde mit 11,9 Prozent dritte. Lüthi hat sich für diesen Titel mit seinem GP-Sieg Mitte Mai in Le Mans aufgedrängt. 16 Jahre dauerte es nämlich bis erstmals wieder ein Schweizer Solopilot nach Jacques Cornu einen Grand-Prix gewinnen konnte.

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Erstellt: 23.06.2005
Geändert: 23.06.2005
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