Motocross Linden: Heimsieg für Urs Fahrni
Der Heimberger Urs Fahrni kam in Linden als Sieger der beiden Yamaha-Cup-Läufe zu einem klaren Gesamtsieg. Martin Ryser aus Homberg fiel noch auf den vierten Platz zurück.
Peter Russenberger, Berner Zeitung BZ
Wegen der schlechten Witterung konnte beim 28. Motocross Linden am Samstag nicht gefahren werden. Das Motorrad-Racing-Team Linden um OK-Präsident André Zimmermann wurde aber tags darauf mit einem grossen Zuschaueraufmarsch und attraktivem Rennsport entschädigt. «In Linden sind wir nicht nur wegen Tom Lüthi alle töffverrückt», gestand Zimmermann. Strassenpilot Lüthi selber war als Zuschauer anwesend. «Es würde mich schon reizen, beim Motocross mitzufahren, aber wegen der Verletzungsgefahr darf ich nicht», bedauerte der Moto-2-GP-Spitzenfahrer. Wie man Motocross fährt, habe er in Spezialtrainingslehrgängen in den USA gelernt, so Lüthi. Dass beim ersten Lauf des Yamaha-Cups mit Urs Fahrni und Martin Reusser zwei Fahrer des Motorrad Racing Teams Linden von Beginn an an der Spitze fuhren, begeisterte die Zuschauer. Fahrni gab auf den 13 Runden des 1600 Meter langen Rundkurses die Führung bis in Ziel nicht ab. Der 39-jährige Maurer aus Heimberg feierte damit auf seiner 450-ccm-Yamaha-YZ seinen ersten Saisonsieg. «Mir ist im Heimrennen ein Bombenlauf gelungen», sagte Fahrni. Dass sein bester Freund Martin Ryser Dritter geworden sei, mache seinen Triumph noch schöner, verriet der Sieger. Man würde Ryser und ihn im Verein siamesische Zwillinge nennen, weil sie immer zusammen seien, gibt Fahrni lachend preis. Eine wichtige Rolle im Team würde auch seine Lebenspartnerin Corina Linder als Betreuerin, Köchin und Pflegerin einnehmen. Auch sein Vater Ernst sei als Mechaniker und Töffreiniger nicht mehr wegzudenken, lobt der Teamchef. «Ich kann beissen und bin ein Kämpfer. Das Talent für den Motocrosssport ist mir nicht in die Wiege gelegt worden», so Fahrni. Trotz unzähligen Verletzungen sei die Leidenschaft und das Rennfieber bei ihm nie erloschen. Neben dem Fahren, welches ihm nach wie vor riesig Spass mache, würden ihm auch die Herumreiserei im Wohnmobil gefallen, schwärmt der Inhaber eines kleinen Baugeschäfts. Auch die Geselligkeit und Freundschaft im Fahrerlager sei einmalig. Das Wintergrundlagentraining erarbeite er sich, wie übrigens auch Tom Lüthi, in einem Fitnesscenter in Steffisburg. Die Tagesform war beim Heimrennen so gut, dass er auch im zweiten Lauf siegte. «Ich war zuerst in achter Position. Die Spitze konnte ich, nachdem ich Fahrer um Fahrer eingeholt habe, erst in der drittletzten Runde einnehmen», erklärte der zweifache Sieger. Die Doublette trug Fahrni auch im Tagesgesamtklassement mit einer optimalen Bilanz den ersten Platz ein. Rennpech bekundete hingegen Martin Ryser. «Ich konnte mich zuerst in fünfter Position halten. Ein Zwischenfall warf mich aber auf den achten Platz zurück», haderte der 38-jährige Zimmermann aus Homberg. Als Gesamtvierter verfehlte er dadurch einen Podestrang nur knapp. Rysers Brüder Thomas und Bruno sind erfolgreiche Mountainbike-Downhill-Fahrer. Es gebe im Moment nur eines, dass ihm noch mehr Freude bereite als das Motocrossfahren. Das sei seine siebenmonatige Tochter Amy, so Jungvater Ryser.