Mobilnetz Konolfingen: Umtriebe und Mehrkosten für Unternehmen

Der schlechte Mobilfunk-Empfang sorgt in Konolfingen für dicke Luft und bei den Unternehmen für Mehrkosten und Umtriebe. Die Nicht-Erreichbarkeit der Mitarbeiter ist speziell im Baugewerbe ein grosses Problem. So auch für die Cäsar Bay AG in Konolfingen, welche rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Sven Allenbach, info@bern-ost.ch

„Es ist obermühsam - oft heisst es am Telefon: Teilnehmer nicht erreichbar“, ärgert sich Hanspeter Niederhauser, Bauführer bei der Cäsar Bay AG. Die Bauunternehmung ist ein Traditionsbetrieb in Konolfingen. 1902 gegründet, heute ein Unternehmen mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Hälfte der Angestellten der Cäsar Bay AG hat ein Geschäftshandy.

 

„Wir haben keine Baustelle, die nicht über ein Mobiltelefon verfügt. Es geht ja primär um die Gespräche über das mobile Netz. Vom Datenverkehr gar nicht zu reden – denn es ist schlichtweg unmöglich, von einem Aussenstandort in Konolfingen mit einem Laptop Daten zu übermitteln. Beim Telefonieren komme ich, wenn ich Glück habe, beim fünften oder sechsten Versuch ans Ziel“, so der Bauführer, welcher seit 2003 bei Cäsar Bay tätig ist.

 

Baurapporte beispielsweise werden so in Konolfingen nicht elektronisch erfasst und übermittelt, sondern von Hand ausgefüllt und im Büro abgegeben.
 

Kosten für den Betrieb
 

Für Hanspeter Niederhauser ist der Ärger das eine, welche die Nicht-Erreichbarkeit mit sich bringt. „Es entstehen zusätzliche Kosten und Umtriebe für unser Unternehmen. In welcher Höhe sich dies bewegt, ist jedoch schwierig zu sagen.“

 

Das Hauptproblem besteht vor allem im Sommer bei hohen Aussentemperaturen. Bei den Mobilfunk-Empfangsstationen kann dann die Kühlung ausfallen, was wiederum zu einem eingeschränkten Empfang oder zu Totalausfällen führt. Im Sommer, genau in dieser Zeit also, wo Bauunternehmen wie die Cäsar Bay AG mit voller Auslastung arbeiten.
 
Die Gemeinde hat geschlafen
 

„Es ist frustrierend und auch unfair. Wir zahlen bei uns in Konolfingen genau gleich viel für die Handy-Abos wie zum Beispiel Firmen in der Stadt Bern, können aber nur einen Bruchteil des Angebotes nutzen“, findet Hanspeter Niederhauser. Die Anbieter sind für ihn aber nicht die Ursache der Mobilfunk-Misere in Konolfingen. „Die Gemeinde hat lange Zeit geschlafen, was den Bau einer neuen Mobilfunk-Antenne anbelangt. Jetzt wird verzweifelt nach einem neuen Standort gesucht.“

  
Bis dieser gefunden ist, muss sich Hanspeter Niederhauser wohl aber noch einige Male über den Steinzeit-Empfang im 5‘000-Seelen-Dorf ärgern.
 
Siehe auch:
 
- Newsbericht BERN-OST vom 27.9.2013...
 
- Newsbericht BERN-OST vom 28.9.2013... 

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 03.10.2013
Geändert: 03.10.2013
Klicks heute:
Klicks total: