Mobiler Treffpunkt: Jugendliche aus Münsingen möbeln Bauwagen auf
Für Münsinger Jugendliche geht ein Wunsch in Erfüllung: Ein eigener Jugendraum, wo man sich treffen kann. Und diesen bauen sie gleich selbst. Im Rahmen eines Projekts der ökumenischen Jugendarbeit echo bauen neun Jugendliche unter fachmännischer Anleitung einen alten Bauwagen um.
Seit die Coronamassnahmen für Jugendliche gelockert wurden, können sich letztere intensiver dem Projekt widmen. Einmal pro Woche machen sie sich derzeit ans Werk, um den alten Bauwagen in einen gemütlichen Jugendraum zu verwandeln.
Mobiler Bauwagen als Lösung für Raumnot
"Das Bauwagen-Projekt ist nach Abschluss unseres letztjährigen Pizza-Mondfahrt-Projekts entstanden", sagt Jugendarbeiter Pierino Niklaus (BERN-OST berichtete). Er fragte die dort engagierten Jugendlichen, was sie nun gerne machen würden. "Sie haben sich einen Raum gewünscht, wo sie sich treffen können und den sie selber umbauen können", sagt Niklaus. Da die Jugendarbeit echo über keine freien umnutzbaren Räume verfügte, sei die Idee eines Bauwagens aufgekommen.
Auf der Suche nach einem solchen machte das Team Bekanntschaft mit dem Burgdorfer Markus Schrag, der ein erfahrener Wagenbauer ist. Er unterstützt die Jugendlichen nun beim Umbau ihres Wagens. Diesen konnten sie einem Händler im Kanton Zürich abkaufen.
Erfolgreiche Spendenaktion
Das Projekt wird zum grössten Teil von der reformierten und katholischen Kirche Münsingen finanziert. "Als es um die Wünsche der Jugendlichen für die Innenausstattung ging, merkten wir, dass es dafür zusätzliche finanzielle Mittel braucht", sagt Niklaus. Gewünscht wurden Dinge wie eine Stereoanlage, Sofas und eine LED-Lichterkette.
Darum lancierte das Bauwagen-Team anfangs Februar eine Spendenaktion mit verschiedenen Belohnungen je nach Höhe der Spende. "Wir verteilten Flyer mit einem QR-Code zu einer Videobotschaft", sagt Niklaus. Die Aktion sei in Münsingen auf ein tolles, positives Echo gestossen. "Über 80 Spender*innen spendeten insgesamt über 3000 Franken", sagt Niklaus, der bei einem Flyer nicht mit so einem grossen Rücklauf gerechnet hatte. Die Aktion ist mit dem Erreichen des Spendeziels unterdessen abgeschlossen.
Einweihung im Sommer
Der Innenausbau ist nun schon fast fertig. "Die Lichterkette wurde am Mittwoch eingezogen. Es ist fertig gestrichen un der Boden neu gemacht", sagt Niklaus. Es blieben aber noch viele Kleinigkeiten zu tun. Und aussen werden Türen und Täfer noch ganz neu gemacht. "Wir wollen zirka Ende April fertig sein", so Niklaus. Am 19. Juni sei ein Einweihungsfest geplant. "Dann wollen wir die Bevölkerung einladen und den Spender*innen etwas zurückgeben."
[i] Zum Projekt auf der Webseite der ökumenischen Jugendarbeit echo