Mittelländisches Schwingfest in Utzigen: Flotte Fahrt mit alten Brummern
Vom Geissenpeter mit seinen Ziegen bis zur Taufgesellschaft: Alle waren sie dabei am Festumzug in Utzigen. Gegen 600 Leute zogen am Samstagabend durch das Dorf und zeigten altes Brauchtum und musikalisches Können.
Ursula Grütter, Berner Zeitung BZ
Der Samstagabend vor dem Mittelländischen Schwingfest steht ganz im Zeichen eines grossen Festumzugs zu den vier Jahreszeiten. Mit 32 lebenden Bildern zeigen Vereine und Institutionen aus der Region altes Brauchtum und sportlichen Einsatz. Berner Sennenhunde trotten im Takt zur Tanzkapelle Bärgblüemli Utzigen, und die Ziegen der Zuchtgenossenschaft Worb und Umgebung lassen sich durch die Zuschauer nicht davon abhalten, nach etwas Salz zu meckern. Die 600 Teilnehmenden ernten für ihre Darbietungen kräftigen Applaus der zahlreichen Gäste am Strassenrand.
Heizen vor dem Losfahren
Mitten im bunten Treiben ist ab und zu ein kräftiges Brummen zu hören. Die Freunde alter Landmaschinen Sektion Bern (Falbe) haben ihre Gerätschaft aus dem Schuppen geholt und auf Hochglanz poliert. In flotter Fahrt geht es nun durch das Dorf.
Mit dabei ist auch Hansueli Gfeller mit seinem Ursus C45. Doch bevor Gefeller seinen Traktor anlassen kann, muss er ihm tüchtig einheizen. Solange der Glühkopfmotor nicht glüht, ist nichts zu machen. Gfeller braucht für die Erhitzung eine mit bleifreiem Benzin betriebene Heizlampe. Nicht nur das bleifreie Benzin lässt auf ein modernes Gerät schliessen, auch sonst sieht der Traktor irgendwie neu aus. Doch dem sei nicht so, versichert der Lastwagenmechaniker und leidenschaftliche Hobbyrestaurator. Er habe den alten Brummer 1996 zum Schrottpreis erworben, und sowohl der Motor als auch das Getriebe und die Achse seien Originalteile aus der Zeit um 1950. Einzig die Blechhüllen sind neueren Datums, erworben an Auktionen in Deutschland.
Jetzt glüht der Motor, und Gfeller kann das Holzrad drehen und anschliessend als Lenkrad einsetzen. Es kann losgehen. Ein tiefes Tuckern lässt die Herzen der Liebhaber von alten Maschinen sofort höher schlagen.
«Polnische Raubkopie»
«Ursus C45 ist eigentlich eine polnische Raubkopie des bekannteren Lanz-Bulldog-Traktors», erklärt Gfeller. «Er wurde oft zum Antreiben der Dreschmaschinen gebraucht.» Gfeller erinnert sich noch an die Zeiten, bevor die Mähdrescher endgültig die älteren mechanischen Geräte verdrängten: «Wir hatten am Dreschtag jeweils schulfrei, und das ganze Dorf war unterwegs, um zu helfen.» Dieses Stück Kultur, bei dem jeder jedem half, habe er auch bei der Restaurierung des Traktors erfahren dürfen. Zusammen mit seinem Bruder habe er herumgetüftelt, und sie seien dabei auf viele Leute gestossen, die ihnen weiterhelfen konnten. Und noch etwas hat Gfeller dabei erkannt: «Ich habe gesehen, dass es schon früher schlaue Leute gab.»
Nun kann Gefeller definitiv losfahren, mit der Umzugsnummer 15 und in Konkurrenz mit weiteren Brummern der Marken Bührer, Hürlimann, Bucher und Vevey.
Ein Artikel aus der
[i] Eine BERN-OST Bildergalerie folgt...
www.schwingfestutzigen.c
www.vechigen.ch
Heizen vor dem Losfahren
Mitten im bunten Treiben ist ab und zu ein kräftiges Brummen zu hören. Die Freunde alter Landmaschinen Sektion Bern (Falbe) haben ihre Gerätschaft aus dem Schuppen geholt und auf Hochglanz poliert. In flotter Fahrt geht es nun durch das Dorf.
Mit dabei ist auch Hansueli Gfeller mit seinem Ursus C45. Doch bevor Gefeller seinen Traktor anlassen kann, muss er ihm tüchtig einheizen. Solange der Glühkopfmotor nicht glüht, ist nichts zu machen. Gfeller braucht für die Erhitzung eine mit bleifreiem Benzin betriebene Heizlampe. Nicht nur das bleifreie Benzin lässt auf ein modernes Gerät schliessen, auch sonst sieht der Traktor irgendwie neu aus. Doch dem sei nicht so, versichert der Lastwagenmechaniker und leidenschaftliche Hobbyrestaurator. Er habe den alten Brummer 1996 zum Schrottpreis erworben, und sowohl der Motor als auch das Getriebe und die Achse seien Originalteile aus der Zeit um 1950. Einzig die Blechhüllen sind neueren Datums, erworben an Auktionen in Deutschland.
Jetzt glüht der Motor, und Gfeller kann das Holzrad drehen und anschliessend als Lenkrad einsetzen. Es kann losgehen. Ein tiefes Tuckern lässt die Herzen der Liebhaber von alten Maschinen sofort höher schlagen.
«Polnische Raubkopie»
«Ursus C45 ist eigentlich eine polnische Raubkopie des bekannteren Lanz-Bulldog-Traktors», erklärt Gfeller. «Er wurde oft zum Antreiben der Dreschmaschinen gebraucht.» Gfeller erinnert sich noch an die Zeiten, bevor die Mähdrescher endgültig die älteren mechanischen Geräte verdrängten: «Wir hatten am Dreschtag jeweils schulfrei, und das ganze Dorf war unterwegs, um zu helfen.» Dieses Stück Kultur, bei dem jeder jedem half, habe er auch bei der Restaurierung des Traktors erfahren dürfen. Zusammen mit seinem Bruder habe er herumgetüftelt, und sie seien dabei auf viele Leute gestossen, die ihnen weiterhelfen konnten. Und noch etwas hat Gfeller dabei erkannt: «Ich habe gesehen, dass es schon früher schlaue Leute gab.»
Nun kann Gefeller definitiv losfahren, mit der Umzugsnummer 15 und in Konkurrenz mit weiteren Brummern der Marken Bührer, Hürlimann, Bucher und Vevey.
Ein Artikel aus der

[i] Eine BERN-OST Bildergalerie folgt...
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