Mit Metallelementen aus Zäziwil: Die Walliser Hängebrücke
Mit 494 Metern Länge ist die neue Brücke zwischen Zermatt und Grächen die längste Fussgänger-Hängebrücke der Welt. Am Bau wesentlich beteiligt war mit der MMR-Metall AG aus Zäziwil eine Firma aus der Region Bern-Ost.
Schwindelfrei muss man sein, wenn man die neue Brücke überqueren will. Am höchsten Punkt befinden sich die Wanderer 85 Meter über Boden und können den Abgrund durch das Trittgitter sehen. Wie Neo1 berichtet, stammen einige der Komponenten für die Brücke, die Teil des Europawegs ist, aus Zäziwil. Hergestellt haben sie Markus Moser und das Team der MMR-Metall AG.
Aus Zufall entstanden
„Es ist etwas Besonderes, da ein solches Projekt einmalig ist“, sagt Moser gegenüber BERN-OST. Gemeinsam mit den zwei Angestellten produzierte der Firmeninhaber die Zugbügel, an denen die Brückenseile aufgehängt sind. Auch die Verankerungsplatten und Träger, die nun im Fels verankert sind, hat die Zäziwiler Firma geliefert.
„Zustande gekommen ist der Auftrag per Zufall“, erklärt Moser. Im Oktober 2013 habe er im Simmental die Einweihung einer Hängebrücke besucht. Dort sei er auf seine Cousine getroffen. Wie sich herausstellte, ist diese mit Theo Lauber von Swissrope, dem Erbauer der vorgenannten Brücke, verheiratet. Lauber und Moser kamen ins Gespräch - und eines ergab das andere. „Die gelaserten und abgekanteten Teile müssen sie einkaufen. Ich wies ihn darauf hin, dass wir diese liefern könnten“, erklärt Moser die aus dem Fachsimpeln entstandene Zusammenarbeit.
Einmaligkeit macht Brücke besonders
Auf mehrere Aufträge folgte schliesslich derjenige für die Hängebrücke im Wallis. Obschon der Zäziwiler Dreimannbetrieb regelmässig Grossaufträge so etwa für die SBB ausführen könne, sei dies etwas ganz Besonderes. „Eine solche Brücke wird nur einmal gebaut“, sagt Moser. Und fügt in Anspielung auf die vorherige Brücke, die bei einem Steinschlag beschädigt wurde, mit einem Schmunzeln hinzu: „Sofern nicht wieder ein Steinschlag kommt.“ Die nun gewählte Konstruktion sollte gemäss ihm jedoch auch diesen Fall unbeschadet überstehen.
Selber über die Brücke gelaufen ist Markus Moser noch nicht. „An der Eröffnung war ich leider verhindert“, sagt er. Die Wanderung wolle er jedoch demnächst nachholen – auch wenn bereits das nächste Projekt anstehe.