Milchgenossenschaft Vielbringen: Alte Sammelstelle wird verkauft

Seit gestern ist auf BERN-OST eine Liegenschaft der Milchgenossenschaft Vielbringen zum Verkauf ausgeschrieben. In Betrieb ist die Milchssammelstelle aber schon seit bald zehn Jahren nicht mehr. Nur noch fünf Vielbringer Landwirte produzieren Milch.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Das Gebäude wurde 1956 gebaut und diente bis im 2005 als Milchsammelstelle für die Bauern in Vielbringen. "Im 1992 gab es noch 14 Landwirtschaftsbetriebe. Danach nahm die Zahlrasch ab. Heute hat es zwar immer noch elf, aber davon melken nur noch fünf", sagt Bernhard Ryser, Präsident der Genossenschaft. Er selber ist einer davon. "Lastwagen holen die Milch alle zwei Tage ab. Die konventionelle Milch geht direkt zur Emmi in Ostermundigen, die Bio-Milch wird von der Transportgemeinschaft Landiswil abgeholt und dorthin geliefert, wo gerade Bedarf besteht."
 
Milchgenossenschaft ohne Milch
 
Die Schliessung im 2005 habe sich schon länger abgezeichnet: "Wir hatten für die Annahme der Milch und den Unterhalt der Anlage jemanden angestellt. Diese Lohnkosten verteilten sich auf immer weniger Liter Milch. Irgendwann mussten wir einfach aufhören." Trotzdem besteht die Genossenschaft weiter. Ryser: "Wenn das Haus verkauft ist, werden wir sie vermutlich in einen Verein umwandeln." Die Genossenschaft erfülle auch soziale Zwecke. "Wir machen jedes Jahr eine Chäsi-Reise. Dieses Jahr gehen wir auf dem Sörenberg wandern. Letzten Samstag gingen wir alle zusammen kegeln."
 
Das Haus steht mitten im Dorf. In den Wohnungen im ersten und zweiten Stock wohnen zwei Generationen der Familie Rohrer. In den Räumen der ehemaligen Sammelstelle im Parterre werden seit 2007 die Gitter-Rollgestelle der Coop geflickt. "Auf das Inserat hat sich bisher eine Person gemeldet, einen weiteren Interessenten hatten wir schon vorher", sagt Ryser. Die Genossenschaft will das Haus mit den bestehenden Mietverhältnissen verkaufen.
 

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Erstellt: 09.04.2014
Geändert: 09.04.2014
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