Marco Wüthrich: Schiesserei in Medora

Um Englisch zu lernen und Nordamerikas Landwirtschaft zu studieren, reiste der Lindener Marco Wüthrich nach Jamestown, Norddakota. In seinem neunten Mail berichtet er von seinem Ausflug nach Medora.

Marco Wüthrich / Tobias Kühn, tobias.kuehn@reinhards.ch
„Am ersten Montag im September war Labor Day. Dies ist der Tag der Arbeit und wir hatten Samstag, Sonntag und Montag frei. Viele Amerikaner gehen an diesem Wochenende zum letzten Mal im Sommer in die Vacation.

Der Ferienort Nummer Eins in North Dakota ist Medora. Mein Chef Mike und sein Sohn Lee gingen mit ihren riesigen Campinganhänger dorthin. Sie brachten auch vier Pferde mit in die Ferien. Ich konnte leider nicht dabei sein, wurde nicht gefragt. Doch ich wusste: Mein Kollege aus der Schweiz Adrian Bigler, war derzeit in Lakota, ca. 2 Autostunden von mir entfernt. Ich rief ihn an und fragte, ob er dabei wäre, dieses Weekend nach Medora zu gehen. Natürlich war er dabei.

Medora ist 3 Autostunden von meinem Standort entfernt. Bis kurz vor Medora war Landschaftlich alles gleich wie im Umkreis der Farm, auf der ich arbeite. Mit Ausnahme der Hauptstadt von North Dakota, Bismarck. Es hat keine Dörfer, nur landwirtschaftlich nutzbare Felder, soweit das Auge reicht.

Vor Medora beginnt der Wilde Westen, wie ich ihn bisher nur auf Bildern oder in Filmen gesehen hatte. Es ist sehr beeindruckend dieses Badland, wie es genannt wird. Unendlich weit derselbe Charakter. Soweit ich weiss, ist auch Montana und Yellowstone ähnlich, mit Ausnahme, dass es dort mehr Berge hat.

Es hat verschiedene Nationalparks, die mit dem Auto befahren werden können. Wir genossen den Roosevelt Nationalpark. In diesen Parks leben auch die gefährlichsten Tiere von North Dakota: Büffel. Sie sind schneller als man denkt. Über 30 Mph ca. 45 Km/h. Wir hatten Glück und sahen drei alleinstehende.

Ein Mann erzählte uns, diese männlichen Büffel seien aus der Herde vertrieben worden. Diese Büffel lebten einige Zeit alleine, bis sie eine andere Herde finden. Sie seien in der neuen Herde auch nicht aggressiv und verbringen ihr Leben bis zum Tode dort. So wird auf natürlichem Weg Inzucht verhindert.

Nach der fantastischen 32-Meilen-Route durch den Park hatten wir hunger. Wir genossen in einem Bar&Grill einen feinen Dinner. Medora ist ein nachgebautes Dorf, wie es früher war, in realer Grösse. Medora ist überfüllt mit Feriengästen und es ist etwas los.

Wir sahen Cowboys in action. Sie kamen in den Saloon in dem wir sassen. Plötzlich kam ein weiterer Cowboy hinein und es gab eine Schlägerei. Auch Schüsse fielen im Saloon, zum Glück nur Show. Wir waren beindruckt von allem und glücklich, dass wir nebst den langen Arbeitstagen so etwas Schönes sehen konnten.“

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Erstellt: 13.10.2010
Geändert: 16.10.2010
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