Marco Wüthrich: 19 Tage Soyaernte

Um Englisch zu lernen und Nordamerikas Landwirtschaft zu studieren, reiste der Lindener Marco Wüthrich nach Jamestown, Norddakota. In seinem letzten Mail erzählt er von der Soyaernte. Am 15. November fliegt er zurück in die Schweiz.

Marco Wüthrich / Tobias Kühn, tobias.kuehn@reinhards.ch
„Vor rund zwei Wochen war ein grosser Teil der Ernte beendet. Mit den Soyabohnen waren wir nach 19 Tagen ohne einen freien Tag dazwischen fertig. Alle waren müde und froh, dass die Ernte ohne grössere Probleme abgelaufen ist. Insgesamt hatten wir 4000 acres (1616 ha) zu dröschen.

Wie bei der Weizenernte durfte ich den einen Grain Cart (Traktor mit Anhänger und einem Förderarm zum entleeren, beispielsweise in einen LKW) fahren. Der andere Grain Cart wurde von Dima bedient.

Wenn die Felder weit von der Farm entfernt waren, füllten wir die Beans in Lastwagen ab und brachten sie entweder zur Verarbeitungsfirma oder zurück zur Farm in ein Silo. Von den Silos aus werden sie in der Winterzeit auch zur Verarbeitungsfirma gebracht. Die Beans werden gehackt und genutzt um Tiere zu Füttern oder es wird Oil daraus produziert.

Die Felder die nahe der Farm lagen, fuhren wir direkt mit den Grain Carts zur Farm. Ich benötigte für die lange Distanz vom Feld zur Farm 30 Minuten hin und zurück. In meinem Cart hatte ich meistens 60000 Pounds (27t) Beans geladen. Auf dem Weg sah ich Coyoten, Hasen, Skanks, verschiedene Vögel und viele andere Tiere. Ich beobachtete auch die wunderschönen Sonnenuntergänge.

Nach der Soyabohnen-Ernte hatten wir noch 1200 acres Mais zu dröschen. Wir benötigten 10 bis 12 gute Tage ohne Schnee oder Regen, dann waren wir fertig.

Damit geht mein Aufenthalt in Norddakota dem Ende zu. Ich hatte eine sehr gute Zeit, auch wenn ich manchmal harte Tage zu überstehen hatte. Das ist das Leben hier.

Ich verbesserte mein Englisch und lernte viel über den Ackerbau in den USA. Ich sah wie die Leute hier leben und was sie für einen Charakter haben.“

Am 2. November reist Marco Wüthrich zu den Niagra Fällen und dann weiter nach New York. Am 15. November fliegt er zurück in die Schweiz.

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Erstellt: 30.10.2010
Geändert: 30.10.2010
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