Luca Aerni: "Schnell bin ich fast immer"

Slalomspezialist Luca Aerni fuhr in Bormio mit Nummer 41 auf Platz 10. Nun spricht der 20-Jährige aus Grosshöchstetten über Stärken und Schwächen sowie die Rennen im Berner Oberland.

Micha Jegge, Berner Zeitung BZ

Am Montagabend realisierten Sie mit Platz 10 im Slalom von Bormio das beste Ergebnis in Ihrer Karriere – wie stufen Sie die Leistung ein?

 
Luca Aerni: Es war ein Rennen, wie man es sich vorstellt, wenn man wie ich mit einer Nummer um die 40 herum startet: Im ersten Lauf den Sprung unter die besten 30 schaffen, danach wiederum Gas geben und ohne grösseren Fehler das Ziel erreichen.

 

War es schwierig, diesen Plan umzusetzen?

 
Ja, vor allem im ersten Lauf, weil die Piste stark nachliess, die Rillen immer tiefer wurden. Vor dem zweiten Lauf wusste ich, dass einiges möglich sein würde.

 

Wegen der Vergleichswerte aus dem Training?

 
Unter anderem, aber auch generell wegen des Vergleichs in einzelnen Läufen, zum Beispiel im Europacup. Schnell bin ich fast immer, aber die Fehlerquote ist noch zu hoch.

 

Wie lässt sich diese reduzieren?

 
Mit vollem Angriff, immer und immer wieder. Was bringt es mir, mit einer kontrollierten Fahrt auf Platz 50 zu landen? Die Leistungsdichte ist hoch, Kompromisse liegen nicht drin.

 

Im letzten Winter erlebten Sie einen rasanten Aufstieg – Sie begannen im C-Kader und wurden im Frühling ins A-Kader befördert. Wie wirkt sich der Schritt auf die laufende Saison aus?

 
Es ist schon speziell, vor allem in emotionaler Hinsicht. Im letzten Winter erwartete niemand etwas von mir. Nun bin ich im Weltcupteam, jedes Rennen wird im Fernsehen gezeigt; das ist eine andere Geschichte.

 

Inwiefern hilft die teaminterne Dynamik?

 
Die ist enorm wichtig. Wir sind eine gute Gruppe; jeder will und kann der schnellste sein, keiner ragt heraus. Daniel Yule beispielsweise fuhr im Europacup zuletzt extrem stark. Ich habe die Gewissheit, dass ich das ebenfalls draufhabe, weil wir uns im Training auf Augenhöhe begegnen.

 

Sie haben das Ausrufezeichen unmittelbar vor den Heimrennen gesetzt. Was darf am Sonntag in Adelboden und eine Woche später in Wengen von Ihnen erwartet werden?

 
Das Gleiche wie in Bormio. Ich werde angreifen, alles versuchen – und wenn es aufgeht, dürfte auch das Ergebnis stimmen. Ich freue mich extrem, auch wegen der Stimmung; das geht unter die Haut.


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Erstellt: 09.01.2014
Geändert: 09.01.2014
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