Linden - Zirkus und Sturm blieben draussen
Die Gemeinde Linden kriegt eine neue EDV-Anlage. Das entschied die Gemeindeversammlung. Die Teilnehmer erfuhren, dass Linden finanziell gesund ist.
Marco Zysset / Berner Zeitung BZ
Der Zirkus Harlekin hatte sein Zelt auf dem Parkplatz nebenan aufgeschlagen; und als Gemeindepräsidentin Ruth Linder die Gemeindeversammlung im Kreuz eröffnete, tobte draussen ein Sturm, der später den Feuerwehrkommandanten und seinen Vize aus dem Saal treiben sollte, weil ein Bach über die Ufer trat.
Ansonsten blieben der Zirkus sowie der Sturm draussen am Donnerstagabend in Linden. Zu reden gab einzig der Beschluss über 180 000 Franken für eine neue EDV-Anlage für die Gemeindeverwaltung. Der Gemeinderat hatte auf Empfehlung der zuständigen Arbeitsgruppe beschlossen, ein neues System anzuschaffen und die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Lieferanten zu beenden. «Systemmängel werden seit Jahren nicht behoben», begründete Vizegemeindepräsident Robert Schlapbach den Entscheid. Zudem sei die neue Lösung technisch wesentlich zukunftsorientierter, sicherer und spare mittel- und langfristig Kosten.
Ansonsten blieben der Zirkus sowie der Sturm draussen am Donnerstagabend in Linden. Zu reden gab einzig der Beschluss über 180 000 Franken für eine neue EDV-Anlage für die Gemeindeverwaltung. Der Gemeinderat hatte auf Empfehlung der zuständigen Arbeitsgruppe beschlossen, ein neues System anzuschaffen und die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Lieferanten zu beenden. «Systemmängel werden seit Jahren nicht behoben», begründete Vizegemeindepräsident Robert Schlapbach den Entscheid. Zudem sei die neue Lösung technisch wesentlich zukunftsorientierter, sicherer und spare mittel- und langfristig Kosten.
Referendum ergriffen
Mit dieser Argumentation war Andreas Wittwer nicht einverstanden. Der ehemalige Finanzverwalter der Gemeinde betreut mit seiner Firma das EDV-System, welches der Gemeinderat ablösen will. Wittwer ergriff das Referendum gegen den Beschluss des Gemeinderates und fand 84 Mitunterzeichner, sodass der Rat das Geschäft der Gemeindeversammlung vorgelegen musste. Wittwer gestand ein: «In der Vergangenheit ist nicht immer alles reibungslos gelaufen.» Anhand eigener Zahlen versuchte er, die Versammlungsteilnehmer davon zu überzeugen, dass das Festhalten und Weiterentwickeln der bisherigen Lösung langfristig günstiger sei. Er fand kein Gehör: 28 von 32 noch anwesenden Stimmberechtigten folgten dem Antrag des Gemeinderates, 2 waren dagegen, und 2 enthielten sich.
Gemeinderätin Sandra Walker präsentierte der Versammlung eine Rechnung 2011, die sich sehen lassen kann: Bei einem Gesamtertrag von 4,712 Millionen Franken schloss die Rechnung vor den übrigen Abschreibungen mit einem Einnahmeplus von 299 875 Franken ab. Nachdem die Versammlung übrige Abschreibungen in exakt diesem Umfang einstimmig angenommen hat, schliesst die Rechnung ausgeglichen ab – wie im Voranschlag geplant. «Mit den zusätzlichen Abschreibungen kann die laufende Rechnung der kommenden Jahre entlastet werden», sagte Sandra Walker. Zudem verfügt Linden über ein Eigenkapital von 1,635 Millionen Franken.
Obwohl Linden 2011 den Austritt aus dem Gemeindeverband für Pflege und Betreuung Aare- und Kiesental (PBZ) beschloss, musste die Versammlung über die Auflösung des Verbands und die Umwandlung in die Stiftung Kastanienpark befinden. Dies, weil die Umwandlung rückwirkend auf den 1. 1. 2012 in Kraft tritt; Lindens Austritt aber erst auf Ende 2012 wirksam wäre. Die Versammlung stimmte der Umwandlung einstimmig zu.