Linden - Weg zu mehr Leichtigkeit und Freiheit

Am letzten Samstag wurde zum 20. Mal zum «Frouezmorge Linden» eingeladen. Die Anwesenden erhielten Anregungen, wie das Leben vereinfacht werden kann.

Christine Mader, Wochen-Zeitung
Der Anlass für Frauen jeden Alters hat in Linden Tradition. Als Pfarrer Beat Weber vor 20 Jahren seine Arbeit in der Kirchgemeinde Linden aufnahm, rief er zusammen mit seiner Ehefrau das «Frouezmorge» ins Leben. Dass sich der Anlass grosser Beliebtheit erfreut und Frauen aus nah und fern anzulocken weiss, zeigt die Tatsache, dass immer zwischen 70 und 100 Frauen teilnehmen. Bedient werden sie von den Männern des Kirchgemeinderates sowie von Pfarrer Beat Weber. Mit einem Blumenstrauss wurden Katrin Berger, Emmeline Krähenbühl sowie Sonja Weber für ihre Arbeit geehrt, welche sie in den letzten 20 Jahren zugunsten dieses Anlasses geleistet haben. Musikalisch umrahmt wurde der Morgen durch das Jodlerduett Annerös und Ueli Wüthrich aus Linden.

Ist weniger wirklich mehr?

Nachdem die Frauen das reichhaltige Frühstück genossen hatten, nahm sich Doris Schneider-Bühler der Frage «Ist weniger wirklich mehr?» an. Die aus Süddeutschland Angereiste betreibt eine Praxis, in welcher sie in den Bereichen Coaching und psychologischer Beratung tätig ist. 
Der geübten Rednerin gelang es mit ihren Ausführungen, jeder der 90 anwesenden Frauen eine ihr bekannte Situation vor Augen zu führen. Das Leben mit der Flut an Informationen und den erhöhten Anforderungen in Beruf und Alltag fordere, ja überfordere uns zeitweilig. Dabei stelle sich beispielsweise die Frage: «Ist es nötig, dass ich irgendwelche komplizierten Fitnessprogramme absolviere oder könnte man nicht mit weniger mehr erreichen?» Mit dem Hinweis auf die verschiedenen «Ent-lein» in unserem Leben erklärte sie beispielsweise das Wort «ent-rümpeln»: «Unordnung entsteht durch eine nicht getroffene Entscheidung, wohin die Sachen gehören.»

Zeit des Nichtstuns geniessen

Wenn man «Ent-schleunigen» und «Ent-spannen» möchte, sei es wichtig, im Jetzt zu leben. «Tut das, was ihr tut, ganz, damit ihr die Schönheit des Augenblicks nicht verpasst!», rief die Ärztin auf. Studien zeigten, dass sich beim Konzentrieren auf einen unserer Sinne augenblicklich der Stresspegel senke. «Geniesst die Zeiten des Nichtstuns, denn die kreativsten Ideen und Lösungen sind oft Früchte dieser Zeit!» Wichtig sei es, Ziele festzulegen und bewusst Zeit für Bedeutsames wie Beziehung, Berufung, die eigenen Gaben sowie für die Gesundheit einzuplanen.

Mut zum Entrümpeln

Weiter gelte es, Gott, den Nächsten sowie sich selbst zu lieben. Die Referentin betonte, dass es wichtig sei, die Mitmenschen so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Abschliessend schlug Doris Schneider-Bühler den Frauen vor, in den nächsten 72 Stunden zu versuchen, ein «Ent-lein» anzugehen: «Auch wenn es immer wieder geübt werden muss, findet ihr so einen Weg zu mehr Leichtigkeit und Freiheit», machte sie den Anwesenden Mut.


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Erstellt: 12.02.2015
Geändert: 12.02.2015
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