Linden - Viel Besuch bei den gestiefelten Geissen vom Ringgis

Am Ringgis gaben sich die Besucher die Stalltür in die Hand. Manuela Mauerhofer und Andreas Graber hatten dazu eingeladen, ihre Stiefelgeissen zu besuchen.

Christina Burghagen, Thuner Tagblatt
Ein Dutzend gestiefelte Geissenmädchen und ein bärtiger Jüngling verstanden am Morgen die Welt nicht so ganz, als sie plötzlich in einem geschmückten Stall angebunden waren. Manuela Mauerhofer und Andreas Graber wollten ihre Tiere nicht auf entfernten Weiden suchen, als die Gäste kamen. Zum Dank frassen die behornten Geschöpfe erst mal die florale Dekoration und unterhielten sich angeregt in ihrer Meckersprache. 70 Besucher fanden den Weg zum Tag der offenen Stalltür, um die seltenen Stiefelgeissen zu bestaunen. Der Geräuschpegel war entsprechend hoch bei all dem Gemecker und Gespräch.

Rasse war fast ausgestorben

Heute leben rund 800 Tiere in der Schweiz, verteilt auf etwa 100 Züchter überwiegend in der Ostschweiz. In den 80er-Jahren war die Rasse fast ausgestorben. Dank der Stiftung Pro Specie Rara wurden die letzten Stiefelgeissen vor dem Metzger gerettet. So reisten am Samstag Züchter von weit an, aus St. Gallen, Appenzell oder dem Aargau. Das junge Paar von Linden züchtet seit 2009 Stiefelgeissen und hat dafür schon Preise gewonnen. 2 der 14 Tiere leben im Sommer als Models ihrer Rasse auf dem Ballenberg. Zur Landschaftspflege eignet sich diese Rasse vortrefflich, denn die Geschöpfe fressen alles, was irgendwie grün ist. Die Milch wird dem Nachwuchs überlassen. Gibt es mal einen Überschuss, wird dieser unter die Kuhmilch gemischt. «So bekommen die Kälbchen meiner Schwiegereltern ab und zu einen Cocktail», sagt Manuela Mauerhofer schmunzelnd. Wer künftig einen Blick auf die urigen Tiere erhaschen möchte, hat bei einem Besuch des Bergrestaurants Ringgis sicherlich Glück.


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Erstellt: 30.09.2013
Geändert: 30.09.2013
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