Linden - Stabile Finanzen – Investitionen stehen an

Die Gemeinde Linden hat ihre Finanzen stabilisiert. Die hohe Steuerbelastung bleibt allerdings noch. Der Platzmangel der Schulen und der schlechte Zustand mancher Schulhäuser gab Anlass zu Diskussionen.

zue, Wochen-Zeitung
Noch vor wenigen Jahren war Linden eine so genannte Sanierungsgemeinde. Dank rigorosen Sparmassnahmen, hohen Steuern und dem neuen Finanz- und Lastenausgleich (Filag) gings aufwärts. Ende 2002 war der Bilanzfehlbetrag getilgt. Bei der laufenden Rechnung rechnet der Gemeinderat mit einem besseren Ergebnis als im Budget vorgesehen (Aufwandüberschuss: 160’000 Franken).

Der Voranschlag 2004, welcher die Stimmberechtigten einstimmig genehmigten, sieht ein Ertragsüberschuss von 56’000 Franken vor. Wie Gemeinderat Urs Thierstein erläuterte, sollen die Rechnungen der kommenden Jahre mehrheitlich mit einem Gewinn abschliessen. Damit will der Gemeinderat mehr Eigenkapital bilden. Die Steueranlage der Gemeinde Linden bleibt unverändert bei 1,94 Einheiten.

Zwei Mitglieder des neunköpfigen Gemeinderates treten Ende Jahr zurück: Urs Thierstein und Hans Zimmermann. Sie werden durch Michael Müller, Dorfstrasse 17, sowie Josef Rüegsegger, Wildern, ersetzt. Die 82 anwesenden Bürgerinnen und Bürger bestimmten die beiden in stiller Wahl.

Endlich ein sicherer Schulweg

Der Gehweg Gridenbühl–Dorf ist ein sechsjähriges Projekt, wie Karl Berger, Gemeinderat, sagte. Im kommenden Frühling soll der Weg – den auch Schulkinder oft benutzten – nun endlich gebaut werden. Die zweite Etappe des Weges konnte die Gemeinde bis anhin noch nicht ausführen, obwohl er den Kredit im Frühling 2003 bewilligte. Eine Einsprache verzögerten die Realisation.

An der Gemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch beantragte der Gemeinderat nun bereits den Kredit über 241’000 Franken für die dritte Etappe. Dieser wurde von der Gemeinde einstimmig genehmigt. Wenn alles nach Plan laufe, könnten die beiden Etappen gleichzeigtig gebaut, und somit Geld eingespart werden, sagte Berger. Die Schweizer Berghilfe habe 75’000 Franken zugesichert, sagte Gemeindepräsidentin Rosmarie Aeschbacher. «Und vielleicht gibts noch eine Spende von einer Aktion des Kantons Zürich. Im Rahmen einer ‹Entwicklungshilfe› werden Landgemeinden wie Linden bei solchen Projekten unterstützt», führte die Gemeindepräsidentin aus. «Entschieden ist noch nichts, wir sind aber im engeren Kreis.»

Schulkommission: Walter Salzmann (bisher) wurde bestätigt. Neu: Barbara Graf, Grafenbühl 82.

Schulhäuser: Zu klein und zu alt

Der Schulunterricht hat sich geändert. Selbständige Gruppenarbeiten oder Informatik brauchen Platz. Dieser sei in den Schulhäusern der Gemeinde Linden eine Mangelware, erklärte der abtretene Gemeinderat, Hans Zimmermann. Er ist Mitglied der Arbeitsgruppe «Raum». Das Problem ist nicht neu: Im Jahr 2001 wurde unter anderem diskutiert, ob eine Baracke aufgestellt werden soll. Die prekäre finazielle Verfassung der Gemeinde verhinderte die Realisation.

• Reckiwil: 1971 wurde das Schulhaus letztmals saniert. Der Zustand des Dachs ist schlecht, ein Innenausbau tut Not. Kosten einer möglichen Totalsanierung: 1,5 bis zwei Millionen Franken.

• Jassbach: Die Gebäude-Isolation muss verbessert werden. Der Kindergarten braucht Platz. Der abtretende Hans Zimmermann fügte an, dass er diese Pendenz beim Eintritt in den Gemeinderat bereits übernommen habe.

• Dorf: Hier herrscht Platzmangel. Der Singunterricht findet im Zivilschutzkeller statt, im frühreren Lehrerzimmer arbeitet die Integrationsklasse, das Lehrerzimmer befindet sich nun in einer Lehrerwohnung.

Die Arbeitsgruppe hat nun eine erste Vision ausgearbeitet. Das Schulhaus Dorf soll für zirka drei Millionen ausgebaut werden, damit die Schule Reckiwil integriert werden kann. Je nach Schulsystem würde auch ein Teil der Schüler aus Jassbach im Dorf die Schulbank drücken. Die Kosten der Schülertransporte würden dadurch gesenkt.

Eine andere Möglichkeit sei das Oberstufenzentrum in Oberdiessbach, sagte Zimmermann. «Unsere Schule würde so entlastet. Die Frage stellt sich, ob unsere Kinder nach Oberdiessbach gehen sollen.»

Nun sei die Mitwirkung der Bevölkerung gefragt, sagte Hans Zimmermann. Denn beschlossen sei noch nichts. Im Frühling soll eine Informationsversanstaltung stattfinden.

Zwei Personen, die vom Ausbau des Dorfschulhauses direkt betroffen wären, meldeten sich zu Wort: Die 1995 sanierte Lehrerwohnung müsste abgerissen werden, was einer Verschwendung gleich komme, sagte ein Votant. Der zweite Bürger bemängelte, dass nur eine Variante geprüft werde, und die alten Ideen, beispielsweise die Baracke, nicht mehr berücksichtigt würden.

www.wochen-zeitung.ch
www.linden.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 04.12.2003
Geändert: 04.12.2003
Klicks heute:
Klicks total: