Linden - Sollen zwei Schulhäuser verkauft werden?

Alle drei Schulhäuser zu unterhalten ist laut Gemeinderat zu teuer An der Gemeindeversammlung von heute Abend werden die Bürger von Linden über die Zukunft der Schulen mitbestimmen. Unter anderem wird über einen Verkauf der Schulhäu

Carina Kammermann, Wochen-Zeitung
Eigentlich sollten diesen Frühling die Bauarbeiten für neue Schulräume beginnen. Geplant war, das Schulhaus Dorf in Linden für rund drei Millionen Franken zu erweitern. Im Oktober letzten Jahres sistierte jedoch der Gemeinderat das Bauprojekt. Der Grund: Die Finanzprognose war massiv schlechter als noch in Vorjahren. Mit den Folgekosten einer solchen Investition riskiert die Gemeinde Linden, in einen Bilanzfehlbetrag zu rutschen, wenn sie die Schulhäuser Otterbach und Reckiwil weiter betreibt und nicht verkaufen kann. «Alle drei Schulanlagen zu unterhalten ist für die Gemeinde langfristig nicht ökonomisch», erklärt Robert Nüesch, zuständiger Gemeinderat von Linden. Nun will der Gemeinderat neue Möglichkeiten für den Schulbetrieb prüfen. «Die Stimmberechtigten sollen nicht einfach mit fertigen Vorlagen konfrontiert werden», sagt Nüesch weiter. An der heute Abend stattfindenden Gemeindeversammlung sollen die Bürger mitdiskutieren können, Grundsätze entscheiden und damit Pflöcke für die Zukunft der Schule in Linden einschlagen.

Schulhaus Otterbach verkaufen?

Der Gemeinderat hat sich die Frage gestellt, was mit dem Schulhaus Otterbach geschehen soll. Das Schulhaus wurde 2001 dem Finanzvermögen zugewiesen, weil es für Schulzwecke nicht mehr benötigt wurde. Ein Verkauf der Liegenschaft wurde aber abgelehnt. Heute werden die nicht zur Mietwohnung gehörenden Räume rund drei Halbtage pro Woche von der Spielgruppe sowie von Vereinen genutzt. «Zu wenig», findet der Gemeinderat. Und weiter: «Selbst wenn wir die Mieten und die Benutzungsgebühren verdoppeln würden, reichten die Einnahmen nicht, um die nötigen Sanierungen zu finanzieren.» Ein Verkauf der Liegenschaft würde die Gemeindefinanzen merklich entlasten.

Eine ähnliche Situation besteht beim Schulhaus Reckiwil. Auch hier müssten grössere Sanierungen vorgenommen werden. «Schon alleine die Sanierung der Heizanlage wird hohe Kosten verursachen», erläutert Nüesch. Zurzeit befindet sich noch eine Schulklasse im Reckiwil. Für den Gemeinderat ist klar: «Bei einem Verkauf kann für diese Klasse eine geeignete Zwischenlösung gefunden werden.» Bis die Klasse bei einer allfälligen Erweiterung des Schulhauses im Dorf auch dort integriert werden kann. «Ohne Erweiterung im Dorf kann das Schulhaus Reckiwil nicht geschlossen werden», sagt Robert Nüesch. Auch hier wäre für den Gemeinderat ein Verkauf der Liegenschaft eine gute Lösung. «Natürlich sind wir gespannt auf weitere Vorschläge für neue Zweckbestimmungen der beiden Schulhäuser.»

«Über einen allfälligen Verkaufspreis wurde im Gemeinderat noch nicht diskutiert», erklärt Lindens Gemeindepräsidentin, Rosmarie Aeschbacher. Für sie sind die beiden Liegenschaften zwei Liebhaberobjekte an wunderschöner Lage, die sich gut zum Verkauf eignen würden. Und weiter: «Es wird erst über einen Verkauf diskutiert, wenn für die Schule, die Vereine und die Spielgruppe Lösungen gefunden sind, und wenn klar ist, wie es mit der Schule im Dorf weitergehen soll.»


Schule im Dorf zentralisieren

«Langfristig wird die Schule im Dorf zu zentralisieren sein», ist Robert Nüesch überzeugt. Dazu hat die Gemeinde kürzlich das Projekt «Binom» ausarbeiten lassen. Das Projekt, das den Ausbau des Dorfschulhauses vorsieht, ist aus einem Wettbewerb zur Schulraumerneuerung hervorgegangen. Gemäss der «Binom»-Arbeitsgruppe wäre eine Schulhauserweiterung im Dorf die langfristig wirtschaftlichste Lösung. «Natürlich gehen die Meinungen der Bürger beim Thema Schulhäuser auseinander», weiss Rosmarie Aeschbacher. «Darum sollen die Stimmberechtigten heute Abend an der Gemeindeversammlung intensiv mitreden können. Wir sind gespannt auf viele interessante Vorschläge und Diskussionen.»

Ein Artikel aus der

www.linden.ch

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Erstellt: 08.06.2006
Geändert: 08.06.2006
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