Linden - Linden-Diebesbande verurteilt

Die fünf Mitglieder einer Diebesbande, die unter anderem einen Raubüberfall auf eine Familie in Linden versucht hatte, sind am Freitag vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland verurteilt worden.

toc/sda, Berner Zeitung BZ
Das Gericht befand die fünf Männer am Freitag unter anderem des versuchten Raubs und des Diebstahls für schuldig. Dazu kamen zum Teil Schuldsprüche wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Laut dem Gericht haben die fünf bandenmässig gehandelt.

Von den Beschuldigten erhielt jener die Freiheitsstrafe von 56 Monaten, der 65-mal einen Diebstahl beging. Seine Kollegen erhielten Freiheitsstrafen von 52, 48, 42 und 30 Monaten, namentlich weil sie bei weniger Einbrüchen dabei waren.

 

Bewohner bedroht

 

Alle fünf waren an einem versuchten Raubüberfall im April 2011 in Linden beteiligt gewesen. Drei von ihnen drangen damals maskiert in eine Wohnung ein. Einer wartete im Auto, ein weiterer war in die Planung involviert.

 

Die drei Maskierten bedrohten die Bewohner - eine Frau und zwei Kinder - mit einer Pistole und einem Schraubenzieher und verlangten von ihnen Geld. Da sie keines vorfanden, ergriffen sie schliesslich die Flucht. Die Angeklagten sagten, sie hätten bei diesem Überfall eine Spielzeugpistole verwendet. Dies sah das Gericht jedoch nicht als erwiesen an.

 

Gemäss dem Gerichtspräsidenten war zudem nicht klar, ob es bei diesem Überfall wirklich um Geld ging oder vielleicht um eine Abrechnung oder eine Machtdemonstration. Nach Angaben der Angeklagten hätten diese nach einem «ominösen roten Koffer» gesucht, der angeblich viel Geld enthalten hätte.

 

Die Täter hätten im übrigen gewusst, dass sich jemand in der Wohnung befand, wie der Gerichtspräsident ausführte. Vielleicht hätten die Männer aber damit spekuliert, dass die Frau und die Kinder in der Wohnung bereits schlafen würden.

 

Kriminelle Energie

 

Der Gerichtspräsident sprach in Bezug auf die Einbruchserie der Beklagten von einer kriminellen Energie, die kurz und heftig innert weniger Monate Anfang 2011 zum Vorschein gekommen war. Die Diebesbande war damals vor allem in Restaurants und Geschäften in Bern und in Berner Agglomerationsgemeinden eingebrochen.

 

Die Polizei kam der Bande, die insgesamt aus sieben Männern bestand, im Mai 2011 in Hinterkappelen auf die Spur. Drei Männer waren dabei, gestohlenes Kupfer zu verladen, als die Polizei sie festnahm. Die Ermittler stiessen schliesslich auf vier weitere Bandenmitglieder.

 

Den Männern aus Mazedonien, Kosovo, der Schweiz und der Türkei wurde daraufhin vorgeworfen, in unterschiedlicher Zusammensetzung rund 60 Einbrüche und weitere Delikte gegangen zu haben. Die Männer gestanden ihre Taten. Sie brachen vornehmlich im ganzen Kanton Bern ein. Einzelne Taten begingen sie aber auch in angrenzenden Kantonen und in Deutschland.

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Erstellt: 30.11.2012
Geändert: 30.11.2012
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