Linden - Gleiches Recht für alle Eltern

Wie lange Schulwege sind zumutbar? Unter welchen Umständen werden Eltern für den Schülertransport entschädigt? In Linden gibt neu ein Reglement Antwort auf diese Fragen.

jhk, Wochen-Zeitung
Seit der Einführung von Harmos sind die Kinder jünger, wenn ihre obligatorische Schul- respektive Kindergartenzeit beginnt. Dies sei mit ein Grund, dass sich Eltern zunehmend über zu lange und zu gefährliche Schulwege beschweren würden, sagte Gemeinderat Christian Blum an der Gemeindeversammlung.

Die Frage, ob ein Schulweg zumut­bar ist oder ob ein durch die Eltern organisierter Transport gerechtfertigt ist, hängt nicht lediglich von Distanz, Höhendifferenz und Alter des Kindes ab. Auch interpretierbare Kriterien wie körperlicher und seelischer Zustand des Kindes, lauernde Gefahren und Zustand der Strasse werden zur Beurteilung herbeigezogen. Darüber, ob ein Schulweg zumutbar ist, entscheidet die kantonale Erziehungsdirektion.

Oft gingen die Forderungen nach einem entschädigten Schülertransport nicht unbedingt von Familien mit den weitesten Schulwegen ein. «Erhalten diese Eltern dann eine Entschädigung für den Transport, führt das zu einer Ungleichbehandlung mit Familien, die zwar nicht einen besseren Schulweg haben, sich deswegen jedoch nicht beschweren», so Christian Blum.

 

Ein Reglement solls richten

Dieser Ungleichbehandlung will die Gemeinde nun mit einem Reglement begegnen, welches die Anwesenden an der Gemeindeversammlung einstimmig genehmigten. Nebst Formalitäten und Bestimmungen enthält das Reglement auch eine Karte; aus dieser ist ersichtlich, von welcher Wohnadresse aus ein Anrecht auf Transport oder Entschädigung besteht. Der Gemeinderat geht davon aus, dass ab nächstem Jahr, wenn das Reglement in Kraft ist, der Schülertransport rund 3000 Franken teurer wird. Nebst der Kilometer-Entschädigung von 70 Rappen für die «transportberechtigten» Eltern ist in diesem Betrag auch eine Erweiterung der bisherigen Schulbusroute enthalten.

Bisher schlugen die Schülertransporte in Linden jährlich mit insgesamt rund 35’000 Franken zu Buche.

 

Dank Polster tragbarer Finanzplan

An der Gemeindeversammlung ging auch das Budget 2015 schlank durch. Es schliesst bei einem Aufwand von gut 4,6 Millionen Franken mit einem Defizit von 136’000 Franken ab. Dies ist zwar 32’000 Franken «weniger rot» als der Voranschlag 2014. Doch prognostiziert der Finanzplan erst für das Jahr 2019 wieder einen bescheidenen Ertragsüberschuss. Dank dem Eigenkapital von aktuell 1,4 Millionen Franken sei dies tragbar, sagte Finanzvorsteherin Sandra Walker.

Die Investitionsrechnung 2015 sieht eine Summe von gut einer Million Franken vor. Schwer ins Gewicht fallen dabei ein zweiter Brennkessel für die Heizzentrale, eine Abwasserleitung inklusive Pumpwerk im Gebiet Furacher-Egglishäusern sowie eine Erweiterung des Werkhofes.

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Erstellt: 04.12.2014
Geändert: 04.12.2014
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