Lesermail: "Wir wollen den Wislepark, welcher uns versprochen wurde"
Lenka Kölliker, Präsidentin der FDP Worb, äussert sich in einem Lesermail zum Wislepark.
"Die Eishockeyspieler haben am letzten Wochenende ihre letzten Tore in dieser Saison auf dem Eis des Wisleparks geschossen, die Kühlanlage ist abgestellt und der aktuelle Blick auf den Wislepark verrät, dass renoviert wird.
Zudem wurden die Finanzzahlen vom Jahr 2014 präsentiert. Bei einem Umsatz von 2,06 Mio CHF, wurde ein Verlust von 843`000 CHF ausgewiesen. Da die Gemeinde jährlich 400`000 CHF (vor Mwst-Abzug) dem Sportzentrum beisteuert, beträgt der endgültige Jahresverlust des Sportzentrums 473`000 CHF. Positiv ist, dass der Verlust 2014 kleiner ausgefallen ist als 2013. Bei einem Aktienkapital von 5 Mio CHF ist dies aber nach wie vor eine beträchtliche Summe. Inzwischen liegt das Eigenkapital bei 3,35 Mio CHF; dies nach gerade 2,5 Betriebs-jahren. Falls keine neuen Mittel einfliessen, wird die Sportzentrum AG in zwei Jahren mehr als die Hälfte des Aktienkapitals aufgebraucht haben und muss folglich finanziell saniert werden. Das schreibt der Verwaltungsrat im Jahresbericht 2014.
Ferner hat der Verwaltungsrat angekündigt, dass Sanierungen von ca. 2 Mio. CHF an Anlagen (Eishalle und Badi) benötigt werden. Haben wir den Wislepark nicht vor 3 Jahren saniert und umgebaut? Was wurde vergessen? Was wurde nicht eingeplant? Was wurde nicht kommuniziert?
Zur Rekapitulation: im 2009 haben wir 10.5 Mio CHF bewilligt und schlussendlich über 12 Mio. CHF bezahlt. Im 2009 haben wir den jährlichen Gemeindebeitrag von max. 400`000 CHF bewilligt. Im Jahr 2014 wollte man plötzlich 800`000 CHF, was vom Volk abgelehnt wurde. Im 2009 wurde dem Bürger versprochen, dass „gebaut wird erst, wenn für die fremdvermieteten Flächen und für das Restaurant unterzeichnete Verträge vorliegen“. Heute betreiben wir Restaurant, Fitness und Wellness selber. Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde, ein Restaurant, Wellness oder Fitness selber zu betreiben. Und schon gar nicht, wenn diese möglicherweise defizitär sind. Es ist schädlich und nicht fair gegenüber jedem anderen Gastwirtschaftsbetrieb in der Gemeinde. Es ist aber eine Aufgabe der Gemeinde - wenn sie attraktiv bleiben will - eine Kunsteisbahn oder Badi zu unterstützen.
Klar ist, dass gehandelt werden muss. Wir stehen hinter dem Wislepark. Um den Geschäftsgang zu optimieren, müssen wir zwingend Antworten auf folgende Fragen kennen:
- Welche Sparte (Fitness, Wellness, Badi, Eisbahn, Curling, Restaurant) erfüllt die erwarteten Erträge nicht?
- Welche sind die Ursachen und Konsequenzen?
- Wie sieht der Businessplan, Investitionsplanung und Liquiditätsplanung für die nächsten 3 Jahre aus?
- Welche künftigen Kredite müssen in den nächsten 3 Jahren gesprochen werden?
Die FDP hat im Parlament diese Woche eine Motion mit diesen Fragen eingereicht. Die bisherigen Anfragen der FDP blieben leider ohne Antwort. So können wir heute nur spekulieren, warum der Wislepark finanziell kränkelt. Fitness läuft gemäss den Verantwortlichen gut, der Hockeyclub Wisle z.B. meldet eine signifikante Zunahme beim Nachwuchs. Die Eishockey-Auslastung scheint gut zu sein!
Der Wislepark ist ein wichtiger Teil unserer Gemeinde, der zur Standortattraktivität beiträgt. Wir wollen einen finanziell gesunden Wislepark. Wir wollen den Geschäftsgang des Wisleparks langfristig sichern. Wir wollen den Wislepark, welcher uns im 2009 versprochen wurde."